Unterelbe - Wirtschaft

Deutschland - Hamburg - Hafenstadt
978-3-14-100800-5 | Seite 34 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

An der Unterelbe grenzen zwei gegensätzliche Raumtypen unmittelbar aneinander: auf der einen Seite das flächenhaft bebaute und dicht besiedelte Stadtgebiet von Hamburg mit der urbanen HafenCity, einem der ambitioniertesten Städtebauprojekte Europas, einer Vielzahl von Produktionsstätten und einem der größten Containerhäfen der Welt, auf der anderen Seite elbabwärts das landwirtschaftlich geprägte, deutlich dünner besiedelte und überwiegend ländlich anmutende Gebiet auf niedersächsischer und schleswig-holsteinischer Seite der Elbmündung.

Naturräumliche Gliederung

Hamburg verdankt seine Entwicklung zur Hafen- und Handelsstadt sowie zum Verkehrsknotenpunkt einerseits der Lage an der seeschifftiefen Elbe und andererseits der Lage an der landeinwärts ersten Querungsmöglichkeit im Stromspaltungsgebiet von Norder- und Süderelbe. Auf beiden Seiten der Unterelbe liegen fruchtbare Marschgebiete, an die sich Geestflächen anschließen. Die Geest wird überwiegend als Acker- und Dauergrünland genutzt. Die tief gelegenen Marschgebiete sind durch einen Haupt- und Seedeich und durch Sperrwerke an den Mündungen der Nebenflüsse geschützt. Die Autofähre Glückstadt – Wischhafen ist die einzige Verkehrsverbindung über die Unterelbe.

Die Metropolregion als Wirtschaftsstandort

Die Metropolregion Hamburg ist das wirtschaftliche Zentrum Norddeutschlands. Gut 200 000 Unternehmen haben in der Metropolregion Hamburg ihren Sitz. Von den insgesamt gut 2,5 Mio. Erwerbstätigen sind über 2 Mio. im Dienstleistungsbereich tätig, im produzierenden Gewerbe (einschließlich Baugewerbe) sind es etwa 460 000 und im Bereich Land- und Forstwirtschaft bzw. Fischerei 54 000 Menschen.

Der Standort Hamburg

Der wichtigste Arbeitgeber in der Metropolregion ist der Hamburger Hafen mit mehr als 155 000 Beschäftigen. Er ist nicht nur Deutschlands größter Universalhafen, sondern auch ein wichtiger Verteilerpunkt für den Warenhandel zwischen Nord- und Ostsee. Mit einem Containerumschlag von 9,7 Mio. TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist er der zweitgrößte Containerhafen Europas, weltweit liegt er auf Platz 14.

Wirtschaftlich bedeutend sind überdies einige innovative Industriezweige, die wiederum ein Netz von Zulieferern und Dienstleistern beschäftigen. Die Metropolregion gehört beispielsweise zu den weltweit führenden Standorten der Luftfahrtindustrie. Zu den drei großen Arbeitgebern zählen Airbus Deutschland GmbH, Lufthansa Technik AG und Hamburg Airport GmbH. Von ebenfalls großer Bedeutung ist die chemische Industrie, die von der unmittelbaren Nähe zum Hafen profitiert.

Hamburg ist ein traditionsreicher Standort für Medien- und Verlagshäuser. Über 60 000 Menschen in der Metropolregion arbeiten in 15 000 Unternehmen, die zur Musik-, Film- und Fernsehbranche, der Werbung oder dem Verlagswesen gehören. Hinzu kommen über 8000 Unternehmen aus dem Bereich der IT- und Multimedia-Branche mit knapp 50 000 Beschäftigten.

Sonderkulturen an der Unterelbe

Um die Großstadt Hamburg herum und entlang der Unterelbe hat sich eine Zone intensiver landwirtschaftlicher Nutzung durch den Garten- und Obstbau entwickelt. Räumliche Anbauschwerpunkte sind die Vier- und Marschlande – wo auf dem Gebiet Hamburgs das mit 4000 Hektar größte geschlossene Gemüse- und Blumenanbaugebiet Deutschlands existiert –, das Alte Land, Kehdingen sowie die Haseldorfer Marsch mit Obstbau, die Wilster Marsch mit Gemüsebau und das Pinneberger Baumschulgebiet.

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