Pole und Magnetfeld der Erde

Erde - Polargebiete
978-3-14-100800-5 | Seite 238 | Abb. 3

Überblick

Die geographischen Pole sind die gedachten Schnittpunkte der Rotationsachse der Erddrehung mit der Erdoberfläche. Die Pollagen des Magnetfeldes weichen von den geographischen Polen deutlich ab. Dabei muss man die Gebiete unterscheiden, in denen die Linien des einheitlich berechneten Magnetfeldes theoretisch zusammenlaufen (Geomagnetische Pole, festes Bezugssystem für geomagnetische Koordinaten), und jene, auf denen die Feldlinien tatsächlich senkrecht in die Erdoberfläche weisen (Magnetische Pole). Nach Vereinbarung wird in der Geophysik der Magnetische Pol auf der Nordhalbkugel als „Nordpol“ bezeichnet – entgegen der tatsächlichen Magnetrichtung (s. Stabmagnet in der Grafik).

Da das Magnetfeld in Stärke und Richtung zeitlichen Schwankungen unterworfen ist, wandert die Lage der Magnetischen Pole merklich von Jahr zu Jahr. So ist die Lage des magnetischen Pols in der Arktis in den letzten 150 Jahren um fast 1000 Kilometer nach Norden gewandert (s. 238.1). Gleichzeitig hat sich der magnetische Pol der Antarktis um mehr als 1000 Kilometer vom Inlandeis bis vor die antarktische Küste verlagert (s. 239.4). Damit verändert sich weltweit die regionale Deklination, also der Winkel zwischen der Kompassrichtung (Magnetisch-Nord) und der Meridianrichtung (Geographisch-Nord). Dies muss bei der Navigation mit Kompass und Karte berücksichtigt werden.

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