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Diercke Weltatlas 2023 Seite 52 Abb 1
Deutschland - Landschaften
Diercke Weltatlas 2023 Seite 52 Abb 1
Oberrhein - Flussbegradigung - 1850
Diercke Weltatlas 2023 Seite 57 Abb 6
Oberrhein - Flussbegradigung - 2023
Diercke Weltatlas 2023 Seite 57 Abb 6
Zeeland - Küstenschutz
Diercke Weltatlas 2023 Seite 129 Abb 4
Fischfang und -verarbeitung in Gambia 2020
Diercke Weltatlas 2023 Seite 170 Abb 3
Gambia - Fischfang
Diercke Weltatlas 2023 Seite 170 Abb 3
Nord- und Mittelamerika - Niederschläge im Jahr
Diercke Weltatlas 2023 Seite 220 Abb 3
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Video FLV
Forschen für eine saubere Umwelt
In rasantem Tempo sind in Kanada Ölsandförderanlagen aus dem Boden geschossen. Die hohen Ölpreise befeuern eine Industrie, für die es scheinbar kein Morgen gibt. So schrauben die Öl-Multis im Jahresrhythmus ihre Ausbeute nach oben - auf Kosten der Umwelt. In der Provinz Alberta, in Westkanada, liegt der wohl größte künstliche Giftsee der Welt, und Tag für Tag wird er ein bisschen größer. Der See dient sozusagen als riesige Giftmüllhalde für den toxischen Schlamm, der bei der Herstellung von Öl aus Ölsand entsteht. Wie diese Giftbrühe jemals entsorgt werden soll, ist unklar. Klar ist nur, es muss sich etwas ändern.
Die Verarbeitung des Ölsands optimieren und sauberer machen, dass ist Ziel eines eigenen Forschungszweiges an der Universität Alberta. Die Wissenschaftler arbeiten daran, Treibhausgase unterirdisch zu deponieren, statt sie in die Luft zu pusten. Das Ziel: Kohleflöze als Endlager. Bislang lassen sich die Abgase allerdings nur im Labormaßstab unter Hochdruck in Kohle pressen.
O-Ton Rick Chalaturnyk, Forscher: "Später, im großen Maßstab muss sich das eingeleitete CO2 im Kohleflöz verteilen und das ist ziemlich kompliziert. Wir erforschen hier, wie durchlässig Kohle ist und wie sehr sie sich verändert."
Bis dieses Verfahren in der Praxis anwendbar ist, können noch 10-20 Jahre vergehen.
Die Technik zur Lösung aller Sorgen der Ölsandindustrie, steckt noch in den Kinderschuhen. Im Labor nebenan versuchen die Forscher den hohen Wasserverbrauch durch besseres Recycling in den Griff zu bekommen. Das Problem: Jedes Jahr verbraucht die Ölsandindustrie mehr Wasser, als die Millionenstadt Calgary. Dabei hängt der Wasserverbrauch auch mit dem CO2-Ausstoß zusammen: Würde weniger Wasser verbraucht, bräuchte man weniger Gas zum Erhitzen. Der Forscher Nicholas Beyer hat sich dieses Problems angenommen. In Tests führt er den, bei der Ölsandproduktion anfallenden Giftschlamm unter hohem Druck durch ein poröses Rohr. Durch diesen speziellen Filterprozess wird relativ klares Wasser zurück gewonnen, das dann wieder in den Produktionsprozess fließen kann.
O-Ton Nicholas Beyer: "Ich bin ziemlich gespannt, aber es sieht so aus, als ob die Technik Zukunft hat. Wir müssen natürlich noch daran arbeiten unsere Entwicklung auf Industriemaßstab zu übertragen. Aber mit dem entsprechenden Einsatz könnte das gelingen."
Nicht nur die Wissenschaftler, auch die Umweltschützer wünschen sich schnelle Fortschritte. Denn sollte nicht bald etwas geschehen, wird der Ölabbau von Alberta zum Synonym für eine unverantwortliche Umweltzerstörung.
Word-Datei
Medienschlagzeilen zum Thema Ölsandabbau in Kanada
In der folgenden Worddatei finden Sie eine Zusammenstellung von Schlagzeilen aus Zeitungen und Zeitschriften zum Thema Ölsand.
Video FLV
Umweltzerstörer Ölsandindustrie
Unmengen an Energie frisst der Moloch Ölsandindustrie in sich hinein. Und spuckt sie als Treibhausgase wieder aus. Fünfmal soviel wie bei der herkömmlichen Ölproduktion. Trotzdem schlagen die kanadischen Ölmultis einen immer schnelleren Arbeitstakt an. Jennifer Grant vom renommierten Pembina Institut aus Calgary sieht die Entwicklung mit Schrecken.
O-Ton, Jennifer Grant, Pembina Institut Calgary: "Die Ölsandindustrie hat den höchsten Anstieg an Treibhausgasen in Kanada. Innerhalb der nächsten 10 Jahre wird sie sich verdoppeln, was dazu führen könnte, dass Kanada die Kyoto Auflagen nicht erfüllen kann. Und während andere Industrien ihren CO2 Ausstoß reduzieren, expandiert die Ölsandindustrie."
Regelmäßig geht die Umweltexpertin den Schäden nach, die durch den Ölsandabbau entstehen. Das in der kanadischen Erde große Mengen Öl lagern, weiß man schon lange. Aber erst seit vor wenigen Jahren der Ölpreis explodierte, wurde der Ölsandabbau rentabel. Auf Kosten einer nahezu unberührten Natur.
O-Ton, Jennifer Grant, Pembina Institut Calgary: "In dem Wald gibt es über 600 verschiedene Pflanzen und 300 Tierarten. Fauna und Flora werden komplett zerstört wenn der Abbau beginnt. Es fängt mit dem Kahlschlag der Wälder an. Die Feuchtgebiete werden trocken gelegt und danach die oberste Erdschicht abgetragen."
Mit der Rodung der Nadelwälder und der Trockenlegung der Sumpfgebiete und Moore verschwinden Füchse, wildlebende Bisons, Bären und seltene Vögel. Ursprüngliche Natur verwandelt sich in großflächige Mondlandschaften. Insgesamt gewinnen die Firmen aus dem Sand jeden Tag 1,3 Millionen Barrel Öl und genau darin sieht die Umweltexpertin das Problem: Denn in Fort McMurray, sprudeln keine Ölquellen wie im Wüstensand. Der Ölsand ist ein Gemisch aus Sand, Lehm und etwa acht bis zwölf Prozent Bitumen. Um ein Barrel Öl aus dem Gemisch zu gewinnen, verbraucht die Industrie zwischen 3 und 6 Barrel Wasser. Schon jetzt verschlingen die Raffinerien doppelt so viel Wasser wie die Millionen Stadt Calgary. Und der Ölsandboom hat gerade erst begonnen. Wächst die Industrie weiter so rasant, droht irgendwann der Wassernotstand. Der Athabasca, einer der längsten Flüsse Kanadas, im Winter meterdick gefroren, dient der Ölsandindustrie als Hauptwasserquelle. Rund um die Uhr wird er angezapft.
O-Ton, Jennifer Grant, Pembina Institut Calgary: "Im Winter führt der Athabasca nur 10 Prozent seiner normalen Wassermenge und dennoch darf die Industrie ungehindert Wasser entnehmen. Das ist eine enorme Gefahr für das Ökosystem des Flusses, für Pflanzen und Fische. Es bedarf unbedingt einer Alternative für diesen ungehemmten Wasserverbrauch."
Jennifer Grant wird die Ergebnisse ihrer Inspektion zusammenfassen. Seit Jahren berät sie Politik und Wirtschaft in Umweltfragen. Auch wenn die Folgen für die Natur abzusehen sind, kommt sie gegen die Ölmultis nur schwer an. Denn die Ölsand-Produktion kennt keinen Stillstand.
Bild
Die Glaziale Serie
Aufeinanderfolge von Oberflächenformen, die als Ergebnis der Tätigkeit des Inlandeises und seiner Schmelzwässer im Eiszeitalter entstanden sind. Dazu gehören Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal.
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Flachküste
Flach zum Wasser hin abfallende Küste, die durch Abrasion entstanden ist.
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Geologisches Profil durch eine Ölsandlagerstätte in Alberta (Kanada)
In der Abbildung ist das geologische Profil der Ölsandlagerstätten dargestellt. Darin wird deutlich, dass der Ölsand im Tal des Athabasca River direkt an der Erdoberfläche liegt. In allen anderen Abbaugebieten in Alberta liegt der Ölsand in tieferen Schichten. Warum nur in Fort McMurray am Athabasca der Ölsand im Tagebau abgebaut werden kann ist offensichtlich: Die Abtragung des Deckgebirges und den Einschnitt in die tiefer liegenden Formationen hat der Athabasca River übernommen. In den anderen Abbaugebieten Wabasca, Cold Lake und Peace River muss der Ölsand mit In-situ-Verfahren gefördert werden.
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