Afrika - Bergbau

Afrika - Afrika - Wirtschaft
978-3-14-100770-1 | Seite 179 | Abb. 3| Maßstab 1 : 72000000

Informationen

Afrika ist überaus reich an Bodenschätzen und bis heute ein Bergbaukontinent. Folgende Regionen mit Bedeutung für den Weltmarkt lassen sich unterscheiden: die Energieregionen in Nord-, West- und Zentralafrika (Erdöl, Erdgas) sowie Südafrika (Steinkohle, Uran), die Edelmetallregionen in Südafrika (Gold, Platin) und in Westafrika (Gold), die Diamantregionen in Süd-, Zentral- und Westafrika sowie die Metallregionen Süd- und Zentralafrikas. Marokko ist zudem Afrikas wichtigster Phosphatproduzent mit bedeutenden Reserven in der besetzten Westsahara. Des weiteren gibt es in ausreichenden Mengen Ton, Glimmer, Schwefel, Salz, Natron, Graphit, Kalkstein und Gips.

Wirtschaftliche Bedeutung des Bergbaus
Die bergbaulichen Ressourcen waren eine der Hauptursachen für die koloniale Erschließung Afrikas im 19. Jahrhundert und seine bis heute andauernde Ausbeutung durch multinationale Konzerne. Zugleich stellen Bergbauprodukte in zahlreichen Ländern Afrikas das wertmäßig wichtigste Exportgut dar (Stichwort: Weltmarktabhängigkeit). Infolge des Bergbaus entstanden städtische Agglomerationen in Süd- und Zentralafrika; Verkehrslinien sind auf die Bergbauzentren ausgerichtet. Der Bergbau schafft Arbeit (Arbeiterwanderung) und Wohlstand, meist für die überseeischen Eigner, vor Ort hinterlässt er schwere Umweltschäden und soziale Probleme. Politikwissenschaftler und Friedensinitiativen sprechen heute mit Recht von "Blutdiamanten", da die Kriege in Zentral- und Westafrika auch mit dem Kampf um die Rohstoffquellen zu erklären sind und ohne die Einnahmen aus der Vergabe der Abbaurechte und dem illegalen Verkauf der Rohstoffe nicht zu führen wären.
B. Wiese

Schlagworte