Afrika - Niederschläge im Januar
Überblick
Die Niederschlagsverteilung Afrikas ist durch ein starkes Gefälle von den niederschlagsreichen äquatorialen Breiten in Richtung der niederschlagsarmen Wendekreise gekennzeichnet. Entsprechend nimmt die Zahl arider Monate mit zunehmender Entfernung vom Äquator zu. Gleiches gilt für die Variabilität der Niederschläge und die dadurch bedingte Dürrewahrscheinlichkeit.
Der Rhythmus des Lebens wird in Afrika nicht von den Temperaturen, sondern von den Niederschlägen, ihrer Variabilität und den Regen- und Trockenzeiten geprägt. Nur im zentralen Kongobecken, der Region um die Nigermündung und im Osten Madagaskars gibt es ganzjährig Niederschläge. Mit Jahresniederschlagsmengen von über 2000 Millimetern gehören sie zum tropischen Typ ganzjährig humiden Klimas. Die Niederschläge sind an die Lage der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) gebunden, bei der die Nordost- und Südostpassate zusammenfließen und zu konvektiver Bewölkung führen. Auflandige äquatoriale Westwinde (Walker-Zirkulation) verstärken die Niederschläge mitunter.
Um diese Kernbereiche ganzjährigen Niederschlags schließt sich ein äquatorialer Niederschlagstyp mit einer großen winterlichen Trockenzeit an, die höchstens sechs Monate dauert. Die Jahresniederschläge übersteigen deutlich 1000 Millimeter. Der Niederschlagstyp mit zwei ariden Zeiten (eine kleine Trockenzeit im Sommer, eine große im Winter) prägt die trockenen Savannenregionen. Die Niederschläge fallen beim Durchzug der ITCZ in Richtung der Wendekreise und bei ihrem Rückzug zum Äquator. Liegen der Vorstoß der ITCZ gegen die Wendekreise und ihr Rückzug zeitlich beieinander, so wachsen die zwei Niederschlagsmaxima im randtropischen Afrika zu einer sommerlichen Regenzeit zusammen.
Bei Jahresniederschlagssummen deutlich unter 1000 mm sind zumeist über acht Monate des Jahres arid. Mit der zunehmenden interannuären Niederschlagsvariabilität steigt die Dürrewahrscheinlichkeit. Gefährlich sind Dürren vor allem für intensiv genutzte Acker- und Viehzuchtregionen wie der Sahelzone.
Im Bereich der Wendekreise sind vollaride Wüsten ausgebildet, von denen die Sahara im Norden und die Namib im Süden die größten sind. Sie liegen sowohl außerhalb des Einflussbereichs der ITCZ als auch der mit den außertropischen Westwinden verbundenen Niederschläge. Nur im südöstlichen Afrika führt ein subtropisches Hochdruckgebiet über dem Indischen Ozean fast ganzjährig feuchte Luftmassen heran, die an der Ostküste Madagaskars zu erheblichen Niederschlägen führen.
Der äußerste Norden bzw. Süden Afrikas liegt im Einflussbereich der subtropischen Winterregenklimate. Sie erhalten durch die Verlagerung des Westwindjets und der an sie gebundenen "wandernden Zyklonen" in Richtung Äquator Niederschläge vor allem im Winter und Frühjahr.