Überblick
Die Apenninenhalbinsel ist die mittlere der drei grossen Halbinseln Südeuropas. Die stiefelförmige Halbinsel ist fast 1 000 Kilometer lang und weist eine Breite von bis zu 250 Kilometern auf. Sie wird durch das namensgebende Apenninengebirge geprägt, das die Halbinsel in einem weiten Bogen von Norden nach Süden einnimmt. Die Fläche beträgt ca. 142 000 km2, wenn man die Halbinsel auf der Linie Genua–Piacenza–Rimini von der norditalienischen Poebene abtrennt (ohne Inseln).Aufbau und Landschaften
Die in das Mittelmeer ragende Halbinsel wird im Osten vom Ligurischen Meer und dem Tyrrhenischen Meer, im Süden vom Ionischen Meer und im Osten vom Adriatischen Meer begrenzt. Die Apenninenhalbinsel wird in weiten Teilen von den Apenninen (auch Apennin) geprägt, die im Gran Sasso d’Italia (2 912 Meter) in den Abruzzen ihren höchsten Gipfel bilden. Zwischen den einzelnen Kämmen liegen dicht besiedelte Längstäler und Becken. Die Apenninen setzen sich im Süden in einem Bogen bis nach Sizilien fort (s. Karte 62.2).
Die feuchte Westseite der Apenninen ist reich gegliedert und umfasst die grossen Beckenlandschaften der Toskana und Umbriens. Dagegen ist der trockene, schmale Abschnitt östlich des Gebirges kaum differenziert. Im Südosten gliedert sich die schwach gefaltete Kalktafel Apuliens an die Halbinsel an. Das im Südwesten vorgelagerte Sizilien (25 700 km2) wird ebenfalls von den Apenninen eingenommen. An ihrem Nordrand geht die Apenninenhalbinsel in die oberitalienische Tiefebene über, die durch den Po durchflossen wird. Die Halbinsel liegt vollständig im Staatsgebiet Italiens; daneben umfasst sie die Kleinstaaten San Marino und Vatikanstadt.
Zum Mittelmeer finden sich vereinzelt grössere Küstenebenen. Die Küsten sind überwiegend flach und gliedern sich im Westen in Buchten. Die südlich des Golfs von Neapel gelegene Halbinsel von Sorrent und die Kalabrische Halbinsel zeigen infolge von Bruchtektonik schroffe Gebirgsküsten. Dagegen dominieren im Osten der Halbinsel Längsküsten. Der Nordosten der Halbinsel baut sich aus Ausgleichsküsten auf. Südlich von Venedig schiebt sich das Podelta bis weit in das Adriatische Meer hinein (s. Karte 111.3).