Braunkohlenrevier Niederlausitz - Landschaftswandel

Sachsen - Sachsen - Umwelt
978-3-14-100383-3 | Seite 21 | Abb. 4

Überblick

Die Niederlausitz liegt im Süden von Brandenburg. Die Region ist geteilt in einen sächsischen Teil bei Hoyerswerda und einen brandenburgischen Teil zwischen Senftenberg und Spremberg. Bekannt ist die Niederlausitz wegen ihrer umfangreichen Braunkohlenvorkommen.

Braunkohlenrevier

In den 1950er-Jahren wurde die Region zum „Energiebezirk“ erklärt. Kraftwerke und Brikettfabriken entstanden, um die Energieversorgung der damaligen DDR zu sichern. Die Region glich einer Mondlandschaft. Nach der Wende erwiesen sich viele Firmen angesichts einer sich schnell wandelnden Wirtschaftslage als nicht rentabel und mussten schließen. Darunter auch viele Tagebaue. Zurück blieben lediglich die Tagebauanlagen Welzow-Süd und Nochten. In Welzow-Süd werden jährlich 20 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert, in Nochten 18 Millionen Tonnen. Der Abbau ist bis 2040 geplant, eventuell wird die Energiewende jedoch für ein vorzeitiges Aus sorgen.

Rekultivierung

Nach dem Ende des Kohleabbaus wurden viele Flächen wieder für die Land- und Forstwirtschaft nutzbar gemacht. Im Rahmen der Sanierung wurden zudem große Tagebaulöcher geflutet. So ist aus der ehemaligen Tagebauregion Niederlausitz Europas größte Seenlandschaft entstanden, die „Lausitzer Seenlandschaft“, mit mehr als 20 Seen. Zehn davon werden in Kürze durch schiffbare Kanäle miteinander verbunden. Die Rekultivierung der Tagebaue ist eines der aufwendigsten Umweltsanierungsvorhaben in Deutschland. Vielfältige ökologische Projekte sollen aus der einstig vom Tagebau geprägten Niederlausitz ein begehrtes Naherholungsgebiet machen. Gleichzeitig werden viele alte Industriebauten erhalten und saniert und als Orte für Industriekultur für den Tourismus erschlossen.

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