Bremen - Stadt-Umland-Wanderung

Deutschland - Wirtschaftsstruktur
978-3-14-100900-2 | Seite 73 | Abb. 4| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Bremen bildet gemeinsam mit der Stadt Bremerhaven das kleinste deutsche Bundesland. Ende des Jahres 2021 lebten in der Stadt Bremen rund 563 300 Menschen. Das waren weniger als noch im Vorjahr (566 300), insgesamt ist die Bevölkerungszahl seit 1980 (555 000) jedoch gestiegen.

Bevölkerungsentwicklung

In den letzten Jahrzehnten schwankte die Bevölkerungsentwicklung wiederholt zwischen Wachstum und Schrumpfung. In Bremen wird – typisch für deutsche Großstädte – die Bevölkerungsentwicklung vor allem durch die Ab- bzw. Zuwanderung bestimmt. Bei anhaltend negativer natürlicher Bevölkerungsentwicklung wirken sich Wanderungsverluste in stärkeren Bevölkerungsrückgängen aus (z. B. Anfang der 1980er-Jahre). Hohe Wanderungsgewinne können dagegen die negative natürliche Entwicklung ausgleichen oder gar übertreffen und zu einer wachsenden Bevölkerung (1986–1991) oder einer nahezu stagnierenden Bevölkerung (1991–1995) führen. Zwischen 1995 und 2010 gab es nur geringe Bevölkerungsveränderungen. In den 2010er-Jahren stiegen die Einwohnerzahlen deutlich an, insbesondere in den Jahren 2015 und 2016, als in ganz Deutschland ein größerer Zuzug an Schutzsuchenden zu verzeichnen war.

Die aktuellen Bevölkerungszahlen ergeben sich durch die Fortschreibung der Ergebnisse der jeweiligen letzten Volkszählung mit Angaben der Statistiken der Geburten und Sterbefälle sowie der Wanderungsstatistik. Im Rahmen von Volkszählungen und des Zensus kommt es auch zu Korrekturen des Bevölkerungsstandes. Gleiches gilt für Melderegisterbereinigungen, die beispielsweise in der Stadt Bremen im Jahr 2019 in erheblichem Umfang stattfanden.

Wanderungsbilanz

Innerhalb der Region lassen sich typische Suburbanisierungsmuster erkennen. Die über ausgebaute Fernstraßen, Bahn- oder Buslinien gut erreichbaren niedersächsischen Umlandgemeinden weisen eine hohe Aktivität im Wohnungsbau und positive Wanderungssalden auf. In der Stadt Bremen fehlen insbesondere bezahlbare Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser, was häufig bei Familien als ein Hauptgrund für die Abwanderung in das Bremer Umland, also in das Bundesland Niedersachsen, genannt wird. Neben den Salden sind vor allem die Wanderungsvolumen auffällig. Sie zeigen wegen der hohen Zahl an Abwandernden nach Bremen, dass die Stadt in Hinblick auf Arbeits- und Ausbildungsstätten, Einkaufsmöglichkeiten und Kultureinrichtungen auch Standortvorteile gegenüber dem Umland hat, wobei deren Attraktivität stark vom Alter, der Lebenssituation und dem sozialen Umfeld abhängt.

Insgesamt lag zwischen 2011 und 2021 die Zuwanderung nach Bremen (330 475) deutlich höher als die Fortzüge (299 760). Der Anteil der Zuzüge aus dem Ausland (154 940) betrug rund 47 Prozent. In Folge einer starken Zuwanderung aus dem Ausland hat Bremen einen der bundesweit höchsten Anteile an Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit.

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