Chemnitz/Zwickau - Wirtschaft

Sachsen - Wirtschaft
978-3-14-100760-2 | Seite 8 | Abb. 1| Maßstab 1 : 350000

Informationen

Im südwestlichen Bereich Sachsens liegt der Ballungsraum Chemnitz-Zwickau. Er ist Teil der Metropolregion Sachsendreieck, zu der außerdem die Ballungsräume Dresden und Leipzig/Halle gehören. Der Städteverbund ist eine von elf Metropolregionen Deutschlands. Die beiden namengebenden Städte des Ballungsraums und der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau sind die dritt- und viertgrößte Stadt Sachsens.

Wirtschaftsstruktur
Der von Chemnitz und Zwickau dominierte Wirtschaftsraum gehört zu den prosperierendsten der neuen Bundesländer. Die Schwerindustrie dominiert, in Chemnitz fällt die Ballung von Betrieben des Maschinenbaus auf, in den südlich gelegenen Städten Aue und Schwarzenberg ist die Eisen- und Metallverarbeitung von Bedeutung, in Zwickau sind es die Chemie- und die Automobilindustrie. Darüber hinaus hat sich Annaberg-Buchholz auf Textilien, Bekleidung und Leder spezialisiert. In der südlichen Region im Erzgebirge finden sich mehrere Besucherbergwerke und die "Silberstraße", was auf die aufgegebene Tradition des Silberbergbaus, des Kobalt- und Wismutabbaus sowie die Förderung von Uranerzen während der Zeit der DDR verweist.

Engagement der Wirtschaftsförderung
Einer der wesentlichen Anstöße für die Modernisierung der Region war die Gründung eines VW-Werks im Zwickauer Stadtteil Mosel im Herbst 1990. Die Kommunen erkannten, dass nach dem Zusammenbruch der in der DDR geförderten Wirtschaftsstruktur nur eine Zusammenarbeit zum Erfolg führen würde und gingen mit dem Slogan "Eine Region formiert sich" an die Öffentlichkeit. 1995 gründeten dann Chemnitz, Zwickau und die damaligen Landkreise Chemnitzer Land, Stollberg und Zwickauer Land die "Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau". 2001 kam der damalige Landkreis Aue-Schwarzenberg hinzu.
Die Initiative erstellte 1997 ein Entwicklungs- und Handlungskonzept für die Region. Im Jahr 2000 wurde das Engagement von Erfolg gekrönt: Im Wettbewerb "Regionen der Zukunft" erhielt Chemnitz-Zwickau einen ersten Preis. Gewürdigt wurden die Ansätze zu einer nachhaltigen Raum- und Siedlungsentwicklung, zu denen u. a. eine sparsame Flächennutzung und eine größere Umweltorientierung der Betriebe gehörten. Der konsolidierende Schritt wurde 2004 mit der Gründung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau GmbH getan.
Seitdem wird alles dafür getan, Sachsens Südwesten modern auszubauen ohne dabei seine Tradition zu verraten. Die Region setzt auf ein eigenes Profil und baut dabei auf Innovation und die Verstärkung der Forschungstätigkeit. Außerdem wird bei den Standortfaktoren darauf geachtet, Fachkräfte vor Ort auszubilden, um so eine regionale Identität zu schaffen und Abwanderungstendenzen entgegenzuwirken. Zu den Maßnahmen der Wirtschaftsförderung zählt ebenso ein Wachstumspreis, mit dem erfolgreiche Unternehmen ausgezeichnet werden. Eine moderne Wirtschaftsregion ist jedoch nichts ohne eine weitgreifende Vernetzung. Deshalb entschloss sich Chemnitz-Zwickau 2005 dazu, dem Netzwerk Europäischer Automobilkompetenz Cluster (NEAC) beizutreten. Dort haben sich verschiedene internationale Institutionen und Regionen zum Austausch zusammengeschlossen, zu denen u. a. die Industrie- und Handelskammer von Birmingham, das Institute for Small and Medium Sized Industry of Valencia (IMPIVA) und die norditalienische Reggio Emilia gehören.
D. Falk

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