Deutschland (südlicher Teil) - Landschaften

Deutschland (südlicher Teil) - Landschaften
978-3-14-100940-8 | Seite 20 | Abb. 1 | Maßstab 1 : 1500000

Überblick

Das südliche Deutschland hat im Norden Anteil an der Mittelgebirgsschwelle, umfasst weiterhin das Süddeutsche Stufenland mit seinen Randgebirgen, den Oberrheingraben, das deutsche Alpenvorland und den Nordrand der westlichen Ostalpen.

Die erste Karte 18.1 zeigt Orte nach ihrer Bevölkerungsgröße, Kulturdenkmäler, Verkehrswege (Straßen, Schienen- und Wasserwege) mit Häfen und Flughäfen, Staatsgrenzen und Verwaltungssitze, Fließgewässer und stehende Gewässer, sowie Landhöhen in flächigen Höhenstufen und als punkthafte Einzelerhebungen (Berge). Die zweite Karte 20.1 zeigt dieselben Themen, aber anstelle der flächenhaften Landhöhen erscheint hier die flächenhafte Bodenbedeckung und Bodennutzung.

Bodenbedeckung und Bodennutzung

Die Bodenbedeckung des südlichen Deutschlands ist ebenfalls in hohem Maße von Waldflächen und eingebetteten oder auch großflächigeren Wiesen und Weiden (Grünlandwirtschaft, Viehhaltung) gekennzeichnet.

Ackerbauflächen finden sich vor allem in der Oberrheinischen Tiefebene, in den württembergischen Gäulandschaften wie z. B. dem Kraichgau, im Mainfränkischen Becken, im bayerischen Ries, im Donauried, Donaumoos, in der Hallertau, im Gäuboden und im östlichen Alpenvorland zwischen Augsburg, München, dem österreichischen Innviertel, Passau, Regensburg und Ingolstadt. Im südlichen und westlichen Alpenvorland hingegen ist ebenso wie auf der Schwäbischen und Fränkischen Alb, in Mittelfranken, der Oberpfalz dem Bayerischen Wald, dem westlichen Tschechien und ganz im Westen im südlichen Lothringen, der Franche-Comté und dem Schweizer Jura das Grünland dominant. Das Schweizer Mittelland ist wiederum eher ackerbaulich geprägt.

Der Wald bedeckt die höheren und höchsten Lagen der Mittelgebirge, während diese in den Alpen über der Baumgrenze von Wiesen und teilweise auch von Sommerweiden eingenommen werden (z. B. Kitzbüheler Alpen, Niedere Tauern).

Die Süddeutschen Stufenlandschaften

Die Schwäbische Alb zählt zu den Stufenlandschaften Süddeutschlands. Sie geht in die Fränkische Alb über. Im Westen grenzt sie an den höhergelegenen Schwarzwald. In Teilen des Schwarzwaldes tritt das kristalline Grundgebirge zutage. Im Norden und im Westen ist das Deckgebirge erhalten.

Die Oberrheinische Tiefebene zwischen Basel und Mainz ist in der Karte besonders auffällig. Die stark nordsüdlich ausgerichtete Tiefebene folgt den tektonisch entstandenen Strukturen des Oberrheingrabens.

Das Alpenvorland

Als Alpenvorland wird in Deutschland der Raum zwischen dem nördlichen Alpenrand und einem Bogen aus Schwäbischer Alb, südlicher Fränkischer Alb und Bayerischem Wald bezeichnet. Diesem markanten, auch im Kartenbild leicht zu verfolgenden Bogen folgt im Wesentlichen auch der Lauf der Donau. Das Alpenvorland ist als Außenzone der Alpen ein Ablagerungsgebiet. Nur ein Teil des Alpenvorlandes war während der letzten Eiszeiten vergletschert. Gut erkennbar sind die großen Seen (wie beispielsweise der Bodensee), die Produkte der glazialen Formung sind. Die Lage der großen Seen markiert den Nordrand des Jungmoränengebietes, das sich auch in Österreich fortsetzt.

Im Kartenbild sind die Abdachung des Alpenvorlandes in Richtung Gäuboden und die Ausrichtung des Gewässernetzes auf die am Nordrand liegende Donau gut zu erkennen. Entlang der Flüsse fallen die Staustufenketten an Iller, Lech, Isar und Inn sowie am Rhein bis Basel auf, vielerorts sind auch Spuren der Flussregulierung deutlich sichtbar, etwa im Falle der rheinparallelen Kanäle zwischen Basel und Straßburg.

Die Alpen

Deutschland hat einen Anteil von 2,2 Prozent am Hochgebirge der Alpen. Die Alpen treten im Kartenbild durch die dunkelbraune Signatur hervor. Sie sind das Ergebnis intensiver Hebungsprozesse. Intensive Abtragung und glaziale Überformung gaben den Alpen ihr heutiges Aussehen. Innerhalb Deutschlands haben die Alpen den geringsten Anteil an den Großlandschaften. Die höchste Erhebung ist die 2962 Meter hohe Zugspitze, die gleichzeitig der höchste Berg der Bundesrepublik ist.

Schlagworte