Überblick
Das Medianalter ist eine wichtige demografische Kennzahl, die das mittlere Lebensalter aller Individuen einer Bevölkerung oder einer betrachteten Bevölkerungsgruppe beschreibt. Es teilt die Bevölkerung in zwei gleich große Gruppen: 50 % sind jünger und 50 % sind älter als das Medianalter.
Definition und Bedeutung des Medianalters
Das Medianalter unterscheidet sich konzeptionell wesentlich vom Durchschnittsalter, welches das arithmetische Mittel der Alterswerte aller Individuen einer Bevölkerung oder Bevölkerungsgruppe darstellt. In der Praxis liegen beide Werte jedoch meist sehr nah beieinander. So lag das Medianalter für Deutschland 2023 bei 45,1 Jahren, das Durchschnittsalter hingegen bei 44,6 Jahren. Das Medianalter ist stabiler und zeigt mittel- und langfristige Trends der Bevölkerungsalterung besser auf. Es wird häufig verwendet, um die Alterung einer Gesellschaft zu beschreiben und ist besonders nützlich, wenn die Altersverteilung ungleichmäßig ist.
Globale Unterschiede beim Medianalter
Das Medianalter variiert weltweit erheblich. Länder mit einem sehr niedrigen Medianalter, wie Niger (ca. 15 Jahre), haben oft hohe Geburten- und auch hohe Sterberaten und eine entsprechend junge Bevölkerung. Im Gegensatz dazu haben Länder wie Japan und Monaco ein sehr hohes Medianalter (über 45 Jahre), was auf eine langlebige, alternde Bevölkerung und niedrige Geburtenraten hinweist. Beispiele für Medianalter sind Deutschland mit 45,1 Jahren, Japan 49,0, Monaco 54,4, Niger 15,3 und Uganda mit 16,5 Jahren.
Auswirkungen eines besonders niedrigen bzw. hohen Medianalters
Ein niedriges Medianalter kann wirtschaftliche Herausforderungen mit sich bringen, da der Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung gegenüber Kindern und Jugendlichen relativ klein ist. Länder mit einem hohen Medianalter stehen vor anderen Herausforderungen, wie einem hohen Rentneranteil und den damit verbundenen sozialen und wirtschaftlichen Belastungen.
Das Medianalter ist somit ein wichtiger Indikator für die demografische Struktur und die zukünftigen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen eines Landes.
Anzahl der Geburten pro Frau
Die Anzahl der Geburten pro Frau wird auch als Fertilitätsrate oder Fruchtbarkeitsziffer bezeichnet. Sie ist ein wichtiger demografischer Indikator, der die durchschnittliche Anzahl von Kindern angibt, die eine Frau im Laufe ihres Lebens zur Welt bringt. Dabei wird das Alter zwischen dem 15. und 44. Lebensjahr berücksichtigt. Die weltweite Verteilung der Geburten pro Frau entspricht ziemlich genau derjenigen des Medianalters: Je niedriger die Zahl der Geburten pro Frau, desto höher im Allgemeinen das Medianalter – und umgekehrt. Der weltweite Durchschnitt lag 2023 bei 2,25 Geburten je Frau. Das sogenannte „Ersatzniveau“, bei dem die Bevölkerungszahl eines Staates oder Gebietes ohne Betrachtung von Zu- und Abwanderung konstant bleibt, liegt bei einem Wert von 2,1 Geburten je Frau. Das Schlusslicht im Jahr 2023 bildete Südkorea mit einem Wert von nur 0,7 Geburten je Frau, Deutschland lag mit 1,44 ebenfalls im niedrigen Bereich und Somalia stand an der Spitze mit 6,13 Geburten je Frau.