Europa - Energierohstoffe und Transportwege
Überblick
Zu den nicht erneuerbaren Energierohstoffen zählen die fossilen Brennstoffe Erdöl, Erdgas, Steinkohle und Braunkohle sowie Uranerz. Europa verfügt über große Vorräte an nicht erneuerbaren Energierohstoffen. Die Karte zeigt neben der Verbreitung fossiler Lagerstätten das Netz der Erdöl- und Erdgasleitungen und die Hafenstandorte, an denen Erdöl und Erdgas verschifft werden.
Trotz eigener Vorkommen sind viele Länder Europas von Erdöl- und Erdgasimporten abhängig. So werden in Deutschland beispielsweise jährlich rund 10 Mrd. Kubikmeter Erdgas produziert (die zu über 96 % aus Niedersachen stammen), sie decken aber kaum mehr als 12 Prozent des heimischen Bedarfs; der größte Teil des benötigten Erdgases stammt aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Noch größer ist die Abhängigkeit Deutschlands von Erdölimporten, weil die heimische Förderung den Bedarf bei weitem nicht deckt.
Diese Importabhängigkeit wird tendenziell zunehmen. Bei gleichbleibenden Fördermengen werden die europäischen Förderreviere von Erdöl und Erdgas einschließlich der Vorkommen in der Nordsee bis 2030 erschöpft sein. Die Erdgasreviere in der GUS und in Nordafrika können etwas länger ausgebeutet werden. Über größere Reserven verfügen dagegen die arabischen und zentralasiatischen Reviere.
Die europäischen Kohlereserven sind deutlich größer als die von Erdöl und Erdgas, bei der Braunkohle verfügt Europa sogar über einen Großteil der Weltreserven. Im Vergleich dazu geringer sind die europäischen Steinkohlereserven. Sie liegen vor allem in Revieren mit langer Abbautradition wie Mittelengland. Gegenwärtig ist die Steinkohleförderung aus diesen Lagerstätten oft nicht wirtschaftlich möglich, zum Beispiel im Ruhrgebiet.