Franken und Oberpfalz - Physische Karte

Franken und Oberpfalz - Physische Karte
978-3-14-100942-2 | Seite 12 | Abb. 1 | Maßstab 1 : 750000

Überblick

Der größte Ballungsraum Nordbayerns ist die Region Nürnberg, zu der außer der knapp 530 000 Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Stadt Nürnberg die Städte Erlangen (115 000 Einw.), Fürth (132 000 Einw.) – das sogenannte fränkisches Städtedreieck – und Schwabach zählen (41 000 Einw., Stand Ende 2023). Zusammen bilden sie die Stadtregion Nürnberg mit einer Bevölkerung von ca. 820 000. Der deutlich größere Ballungsraum Nürnberg hingegen zählt ca. 1,4 Mio. Menschen, während die 19 000 Quadratkilometer große europäische Metropolregion Nürnberg den Norden Bayerns bis zur Grenze mit Thüringen, Sachsen und der Tschechischen Republik umfasst und im Süden bis Ansbach, Weißenburg und Amberg reicht. In dieser Region, zu der große Teile des Landschaftsraums Franken und die Oberpfalz zählen, leben rund 3,5 Mio. Menschen.

Im Land der Franken

Das bayerische Franken umfasst höchst unterschiedliche Landschaften. Ganz im Westen liegt Unterfranken mit dem Zentrum Würzburg. Dank eines milden Klimas und wertvoller mineralischer Böden ist das Maintal zwischen Schweinfurt und Aschaffenburg (Mainfranken) ein bedeutendes Weinanbaugebiet. Der Kernraum Unterfrankens, das Mittelfränkische Becken, wird umrahmt von Spessart, Rhön, den Haßbergen und dem Steigerwald.

Die zentralen Orte Oberfrankens sind Coburg (41 000 Einw.), Hof (47 000 Einw.), Bamberg (75 000 Einw.) und Bayreuth (73 000 Einw.). Die waldreichen Mittelgebirge Frankenwald und Fichtelgebirge bilden die nordöstliche Grenze. In dem niederschlagsreichen Gebiet entspringen zahlreiche Flüsse, u. a. die Saale, der Main (als Weißer und Roter Main) und die Eger. Im Gegensatz zu diesen geologisch alten Gebirgen gehört die Fränkische Alb zur jüngeren Südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft. Noch zu Oberfranken zählt die aus Jurakalken aufgebaute Fränkische Schweiz. Die Karstlandschaft lockt besonders im Wiesenttal mit markanten Kletterfelsen, Höhlen (Teufelshöhle, Binghöhle) sowie zahlreichen Burgen und Brauereien.

Die Fränkische Alb setzt sich nach Süden in Mittelfranken fort. Auch sie weist viele Karsterscheinungen auf. Das Altmühltal und der Donaudurchbruch bei Weltenburg sowie die Fachwerkstädtchen Dinkelsbühl und Rothenburg ob der Tauber sind beliebte Ausflugsziele. Durch den Meteoritenkrater (Nördlinger) Ries wird die Fränkische Alb von der Schwäbischen Alb getrennt. Der Einschlag geschah vor rund 14,7 Mio. Jahren. Entlang dem 105 km langen Kraterrand im Geopark Ries führt der Ries-Panoramaweg.

Zwischen Fichtelgebirge und Bayerischem Wald

Regensburg, mit einer Bevölkerung von 150 000 Menschen das Zentrum der Oberpfalz (Stand Ende 2023), liegt ganz im Süden der eher dünn besiedelten Region. Der dort in die Donau mündende Regen trennt den Bayerischen Wald in der Bruchzone der Cham-Further Senke vom Oberpfälzer Wald. Die im Mittelalter bedeutende Eisengewinnung hat zu umfangreichen Rodungen geführt, die mittlerweile durch Fichtenaufforstungen wieder verschwunden sind. Die Eisengewinnung, Grundlage der Hüttenindustrie in Sulzbach-Rosenberg (Maxhütte), wurde eingestellt. Von Bedeutung sind die reichen Kaolinvorkommen, welche die Porzellanindustrie z. B. in Weiden nutzt. Eine Besonderheit sind auch die zahlreichen Teichlandschaften (Karpfenzucht) im Vorland des Oberpfälzer Waldes bei Schwandorf und Wiesau, südlich des aus Granit aufgebauten Steinwaldes.

E. Astor

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