Überblick
Der Flughafen Frankfurt am Main liegt etwa neun Kilometer südwestlich von Frankfurt in einem großen Waldgebiet zwischen den Orten Kelsterbach, Raunheim, Mörfelden-Walldorf und Zeppelinheim (Neu-Isenburg). Gemessen am Passagier- und Frachtaufkommen ist Frankfurt einer der größten Flughäfen weltweit (im europäischen Vergleich nach den Passagierzahlen Platz 4, bei der Luftfracht Platz 1 [2017]). Seine Bedeutung als zentraler Verkehrsknotenpunkt in Deutschland und Europa verdankt der Flughafen auch der verkehrsgünstigen Lage am Schnittpunkt wichtiger Straßen- und Schienenverbindungen. Mit über 81 000 Beschäftigten in rund 500 Betrieben ist der Flughafen Frankfurt zugleich die größte Arbeitsstätte in Deutschland.
Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, ging der Flughafen 1945 zunächst in den Besitz der US-Armee über. Mit Wiedererlangung der deutschen Lufthoheit übernahm ihn 1955 die neu gegründete Betreibergesellschaft Flughafen AG, heute Fraport AG. Der südliche Teil des Flughafens verblieb als Rhein-Main-Air-Base im Besitz der US-Armee. Die Betreibergesellschaft hat mehrere bauliche Erweiterungen durchgeführt. 1972 eröffnete Terminal 1, das vor allem die Lufthansa und ihre Partnergesellschaften beherbergt. 1994 ging Terminal 2 in Betrieb. Im Rahmen des Kapazitätsausbaus begannen 2015 im Süden des Geländes die Bauarbeiten am Terminal 3. Der Flughafen verfügt heute über vier Landebahnen. Die beiden Landebahnen südlich von Terminal 1, jeweils in West-Ost-Richtung verlaufend, stammen aus den 1940er-Jahren, die Startbahn West wurde 1985 in Betrieb genommen. Die jüngste Landebahn Nordwest wurde 2011 für den Flugbetrieb freigegeben. Weil der zunehmende Flugverkehr Umwelt und Anwohner in nicht unerheblichem Maße belastet (Lärm, Schadstoffe, Flächenverbrauch), stoßen Ausbauvorhaben regelmäßig auf den Widerstand von Anrainern, Umweltschützern und Bürgerinitiativen.
Der Luftfrachtbereich Cargo City umfasst eine Fläche von insgesamt 149 Hektar, weitere 27 Hektar sollen in naher Zukunft erschlossen werden. In der etwas kleineren Cargo City Nord liegt unter anderem das Perishable Center, in dem verderbliche Güter wie Meeresfrüchte, Blumen, Gemüse und Obst gelagert werden. Im südlichen Teil des Flughafens, 2005 von den US-Streitkräften an die Fraport AG übergeben, liegt die Cargo City Süd. Auf dem 98 Hektar großen Areal haben sich vorwiegend Luftfrachtspeditionen und verwandte Dienstleistungs- und Logistikunternehmen angesiedelt.
Besondere Bedeutung hat der Flughafen wegen seiner Hub-Funktion für die Lufthansa AG. Sie betreibt hier ein Drehkreuz für Passagiere und Fracht im Interkontinentalverkehr. Die Passagiere eines A380-Fluges gelangen mit bis zu 80 unterschiedlichen Zubringerflügen zum Flughafen Frankfurt und steigen dort um.
In der Umgebung des Flughafens gibt es zahlreiche weitere Unternehmen, deren Tätigkeit unmittelbar auf den Flughafen bezogen ist (zum Beispiel Transport-, Logistik- und Großhandelsunternehmen).