Iberische Halbinsel - Physische Karte

Iberische Halbinsel - Physische Karte
978-3-14-100902-6 | Seite 138 | Abb. 1| Maßstab 1 : 4000000

Überblick

Die Iberische Halbinsel liegt im Südwesten Europas. Im Nordosten trennen die Pyrenäen sie vom restlichen Europa. Im Osten und Süden grenzt die Iberische Halbinsel an das Mittelmeer, im Westen an den Atlantischen Ozean. Die Straße von Gibraltar trennt die Halbinsel von Afrika.

Landschaften

Die Iberische Halbinsel ist geprägt vom Kontrast zwischen den gebirgigen Landschaften einerseits und dem Mittelmeer mit seinen Inseln und schmalen Küstenstreifen andererseits. Das Zentrum der Halbinsel besteht aus den weiten Hochflächen der Meseta. Das Kastilische Scheidegebirge gliedert die Hochflächen in die Nordmeseta (mit Altkastilien und León) und die Südmeseta (mit Neukastilien und Extremadura). Umgeben wird die Meseta von randschwellenartigen Gebirgszügen: Im Westen erhebt sich das Mittelportugiesische Bergland, im Nordwesten die Trasos Montes und das Galicische Bergland und im Norden das Kantabrische Gebirge, das im Torre de Cerredo in den Picos de Europa bis zu 2 648 Meter hoch reichen. Im Nordosten grenzt die Meseta an das Iberische Randgebirge, im Osten an die Serranía de Cuenca, im Südosten an die Sierra de Alcaraz und im Süden an die Sierra Morena.
Um dieses Zentrum der Iberischen Halbinsel liegen drei große Schwemmlandbecken: Das Becken des Ebro im Nordosten, das des Guadalquivir im Südwesten und das des Tejo im Westen.
Im Nordosten und Südosten der Iberischen Halbinsel erheben sich die beiden höchsten und zugleich jüngsten Gebirge (alpine Gebirgsbildung) der Halbinsel: Die Pyrenäen an der Grenze zu Spanien, die im Aneto (3 404 m) ihren höchsten Gipfel erreichen, und die Betische Kordillere im Südosten, die im Mulhacén in der Sierra Nevada mit 3 478 Meter Höhe den höchsten Gipfel des spanischen Festlandes bildet.
Die Randgebirge der Iberischen Halbinsel fallen an den Küsten im Norden, Osten und Süden steil zum Meer ab, im Westen ist ihnen dagegen flacheres Hügelland vorgelagert. Die atlantische Nordwestküste gliedert sich durch bis tief in das Land eindringende Rias. Die Mittelmeerküste im Osten baut sich dagegen durch eine Abfolge weiter Bögen auf. Der Ebro bildet ein große Mündungsdelta in das Mittelmeer. Bei Cartagena schottet die Nehrung La Manga das Mar Menor, Europas größte Salzwasserlagune, vom Meer ab.
Die meisten Flüsse der Iberischen Halbinsel weisen eine unregelmäßige Wasserführung auf. Es gibt zahlreiche Stauseen und Speicherbecken, Dämme und Kanäle. Sie speisen unter anderem die landwirtschaftlichen Bewässerungssysteme der Küstenregionen am Mittelmeer, ermöglichen aber auch Nutzung der Küsten durch den Massentourismus.
In der Straße von Gibraltar ist die Distanz zwischen dem europäischen und dem afrikanischen Festland am geringsten. Die Meerenge ist an ihrer engsten Stelle nur 14 Kilometer breit und eine der verkehrsreichsten Schifffahrtspassagen der Welt.

Besiedlung

Die Besiedlungsgeschichte des Mittelmeerraums ist sehr lang. Heute liegen an der Mittelmeerküste zahlreiche Städte wie Perlen an einer Schnur. Die Costa Blanca und der Großraum Barcelona bilden dabei besondere Schwerpunkte. Weitere Siedlungsschwerpunkte sind die großen Flusstäler und Becken wie z. B. am Ebro und am Guadalquivir. Den Gegenpol markieren die vergleichsweise wenigen Städte in den Bergen oder in den oft sehr trockenen Landschaften fernab der Küste im Inneren der Iberischen Halbinsel; einzige Ausnahme ist hier die spanische Hauptstadt Madrid.
Politisch wird die Iberische Halbinsel von den großen Staaten Spanien und Portugal, dem Zwergstaat Andorra sowie dem britischen Überseegebiet Gibraltar eingenommen. Melilla und Ceuta bilden spanische Exklaven in Nordafrika.

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