Klimatische Randbedingungen der Fichte (Picea abies)

Schweiz - Klimawandel
978-3-14-100919-4 | Seite 27 | Abb. 6

Überblick

Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels verschieben sich durch die veränderten Temperaturen und Niederschlagsmengen die Standortbedingungen für bisher weit verbreitete Baumarten wie die Fichte. Mithilfe von Modellierungen lassen sich diese Veränderungen hinsichtlich der Standortansprüche für viele Baum- und Pflanzenarten grafisch visualisieren.

Grafische Methodik der Klimahüllen

Eine solche Modellierungsart stellen die sogenannten Klimahüllen dar. Diese bieten die Möglichkeit, das Klima im natürlichen Verbreitungsgebiet der jeweils untersuchten Baumarten mit den heutigen und zukünftigen klimatischen Bedingungen zu vergleichen. Ein risikoarmer Anbau einer bestimmten Baumart ist vor allem dort möglich, wo ähnliche klimatische Bedingungen herrschen wie in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet.
In dieser Abbildung werden drei Flächen innerhalb eines Koordinatensystems abgegrenzt, das auf den beiden Parametern Jahresdurchschnittstemperatur und Jahresniederschlag basiert:
Die in grüner Farbe dargestellte Fläche visualisiert die ideale Temperatur- und Niederschlagsspanne, in der die Fichte innerhalb von Mitteleuropa (und somit auch in der Schweiz) am besten gedeiht.
Schwarz umrahmt und gelb gepunktet ist jener Bereich dargestellt, welcher die gegenwärtigen klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa berücksichtigt.
Die in roter Farbe umrahmte Fläche stellt hingegen die im Zuge des fortschreitenden Klimawandels zukünftig prognostizierten klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa dar.

Die Fichte und der Klimawandel

In der Schweiz sind Baumarten mit borealem Verbreitungsschwerpunkt, wie die Fichte, besonders anfällig gegenüber steigenden Temperaturen mit veränderten Jahresniederschlägen. Durch den fortschreitenden Klimawandel verschieben sich die simulierten Klimahüllen, was die Verwundbarkeit der Baumarten erhöht und Massnahmen zur Anpassung in der Forstwirtschaft erforderlich macht. Im Einklang mit den beiden Karten zur Standorteignung (siehe die Karten zu 27.5) schrumpft und verlagert sich das Eignungsgebiet der Fichten zunehmend in höhere Lagen, wo die erforderlichen Durchschnittstemperaturen und Jahresniederschläge weiterhin gewährleistet sind.

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