Köln - Bevölkerungsdichte
Überblick
Köln gliedert sich in den linksrheinischen Kernbereich, in die inneren und äußeren Vorortringe beiderseits des Rheins sowie in einen Gürtel von städtisch geprägten Siedlungen, die überwiegend im Nordwesten und Südosten liegen und teilweise noch einen ländlichen Charakter aufweisen.
Bei den Dichteabstufungen der Gesamtbevölkerung und der anteiligen ausländischen Bevölkerung lässt sich ein entfernungs- und grundstückpreisgemäßes Gefälle von der Innenstadt zu den Außenbezirken erkennen. Es gibt jedoch Modifikationen, die zum Teil siedlungshistorisch und stadtplanerisch, zum Teil aber auch verkehrsgeographisch bedingt sind. Deutlich werden zum Beispiel die radiale Verknüpfung der Vororte und des Umlands mit dem Stadtkern und die trennende Wirkung des Rheins.
Die Spannweite der Bevölkerungsdichte ist groß. Höchste Konzentrationen treten in der Innenstadt, bestehend aus den Stadtteilen Altstadt, Neustadt und Deutz, auf. In der Altstadt wohnen derzeit rund 46 000 und in der Neustadt etwa 67 000 Personen, hinzu kommen rund 15 000 Bewohner im rechtsrheinischen Deutz. Demgegenüber ist in der südöstlichen Peripherie des Stadtgebietes, etwa in Langel oder Libur, und in einigen nordwestlichen Stadtteilen wie Roggendorf, Esch und Worringen noch immer eine ländlich-aufgelockerte Besiedlung zu finden, zum Teil wird sogar noch Landwirtschaft betrieben.
Die Altstadt Kölns umfasst eine relativ große Fläche; daher sind neben typischen Cityfunktionen wie Einzelhandel, Banken, Versicherungen und diversen weiteren wirtschaftlichen und kulturellen Dienstleistungen (Schwerpunkt im Nordteil) auch Wohnflächen in größerem Umfang vorhanden (Schwerpunkt im Südteil).
In den Wohnquartieren der Altstadt und der Neustadt gibt es einerseits - vor allem in neueren Anlagen - eine große Zahl von Ein- und Zweipersonenhaushalten mit überdurchschnittlichem Einkommen, andererseits gibt es in den Altbauten dieser Stadtbezirke eine auffällige Konzentration ausländischer Bewohner mit vergleichsweise niedrigerem Einkommen. Wohnungen und Haushalte sind, gemessen an Köln insgesamt, von unterdurchschnitt-licher Größe.
In der Nachbarschaft der Universität, besonders in der südwestlichen Neustadt und in Sülz, wohnen in vielfach noch dichtem und teilweise älterem Baubestand zahlreiche der rund 50 000 Studenten der Kölner Universität. Infolgedessen sind hier kleine Haushalte stärker vertreten; Wohnfläche, Arbeitslosenrate und Kaufkraftindex sind relativ niedrig.
Die an die Kernstadt angrenzenden links- und rechtsrheinischen Vororte Sülz, Ehrenfeld, Nippes, Mülheim und Kalk wurden in ihrem Siedlungs- und Sozialgefüge einerseits durch dicht bebaute Wohnquartiere aus der Zeit der Industrialisierung und andererseits durch ausgedehnte Verkehrs- und Industrieflächen geprägt; Letztere sind in der Karte daran zu erkennen, dass sie als nicht bebaut ausgewiesen sind (s. a. 75.5).
Mit weiter wachsender Entfernung von der Innenstadt lockert sich die Besiedlung zunehmend auf, es verstärkt sich der Anteil von Einfamilienhäusern. Im linksrheinischen Südwesten und Westen schließen sich jenseits des inneren Grüngürtels Wohnvororte gehobener Sozialschichten an. Die westlichen Stadtteile Lindenthal, Braunsfeld, Müngersdorf und Junkersdorf sowie, in größerer Entfernung vom Zentrum, Weiden, Lövenich und Widdersdorf, im Süden Marienburg, Bayenthal, Raderthal und Rodenkirchen mit Weiß, Sürth und Rondorf zeichnen sich durch unterdurchschnittliche Arbeitslosenraten und überdurchschnittliche Kaufkraft-indizes aus; besonders hoch ist Letzterer im südlich gelegenen Villen-Wohnort Hahnwald. Rechtsrheinisch finden sich in Brück und Rath-Heumar aufgelockerte Stadtteile mit gehobener Sozialstruktur, deren Entwicklung auch durch die Nähe zum Flughafen beeinflusst wird.
Die nördlichen Vororte Chorweiler, Blumenberg und Seeberg haben unter den Kölner Stadtteilen in gewisser Weise eine Sonderstellung. In der Nähe von großindustriellen Betrieben der Kraftfahrzeugindustrie wie Ford in Niehl und der chemischen Indus-trie in Dormagen und Leverkusen sind dort in den 1960er-Jahren mehrere Großwohnanlagen errichtet worden. Weitere derartige Wohnviertel, allerdings in geringerer Konzentration, entstanden in den südlich gelegenen Stadtteilen Meschenich und Porz. Der Charakter der teilweise durch Sozialbauprogramme geförderten Siedlungskomplexe hat auch die soziale Zusammensetzung der Bewohner geprägt.
Zu Aspekten der Darstellung: siehe Kommentar zur Karte 75.5.