Kopenhagen/Malmö - Energiewende

Europa - Energie
978-3-14-100900-2 | Seite 105 | Abb. 5| Maßstab 1 : 250000

Überblick

Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen und die schwedische Hafenstadt Malmö sind seit 2000 durch die 7 845 Meter lange doppelstöckige Öresundbrücke, die über die Meerenge Öresund führt, miteinander verbunden. Dänemark und Schweden setzen beide auf eine nachhaltige und klimaneutrale Energiewende.

Maßnahmen in Kopenhagen

Kopenhagen gilt schon seit einiger Zeit als Beispiel für eine nachhaltige Mobilität. Fahrradwege wurden zu Lasten des Autoverkehrs konsequent ausgebaut, Radschnellwege eingerichtet, der innerstädtische Parkraum verknappt und der öffentliche Personennahverkehr stark gefördert. Seit Januar 2020 können in Kopenhagen E-Autos kostenlos geparkt werden, bei Pkw mit Verbrennungsmotoren muss man dagegen tief in die Tasche greifen. Diese Maßnahmen sind ein Schritt auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Kopenhagen will bis 2025 eine CO2-neutrale Stadt werden.

Bei der Energieversorgung setzt Kopenhagen gezielt auf Fernwärme. Nach Angaben der Stadt sind 98 % aller Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die Energiepreise werden staatlich kontrolliert. Eine große Rolle bei der Versorgung spielen erneuerbare Energien, etwa durch die zahlreichen Windparks, bei denen Dänemark eine Vorreiterrolle spielt. Heizkraftwerke werden statt mit klimaschädlichen fossilen Rohstoffen wie Kohle oder Gas zunehmend mit Biomasse (Holzpellets oder Stroh) betrieben. Ein großes Batterie-Speicherkraftwerk ist projektiert. Schon 2017 wurde ein Lithium-Ionen Batteriespeicher mit 630-kW-Leistung in Kopenhagens modernem Stadtviertel Nordhavn installiert.

Auch der Spaßfaktor kommt in Kopenhagen nicht zu kurz. Auf dem architektonisch gelungenen Gebäude einer neuen Müllverbrennungsanlage im Stadtviertel Christiania wurde CopenHill angelegt. Mit dem Skilift fährt man auf das Dach der Anlage und kann auf der mit Kunstrasenmatten ausgelegten Skipiste 450 Meter in die Tiefe abfahren. Außerdem gibt es Wanderwege, eine riesige Kletterwand und eine Après-Ski-Bar. Das Blockheizkraftwerk der Müllverbrennungsanlage versorgt 100 000 Haushalte mit Strom und Wärme.

Maßnahmen in Malmö

Im südschwedischen Malmö ist die auch hier geplante Wende hin zur Smart City noch nicht so weit fortgeschritten. Noch sind einige mit fossilen Energieträgern betriebene Kraftwerke in Betrieb. Aber bis 2030 will die gesamte Hafenstadt CO2-neutral sein. Fossile Energieträger werden durch erneuerbare ersetzt und die Energie soll effizienter genutzt werden. Um die Wärmeversorgung klimaneutraler zu gestalten soll in einem Pilotprojekt im neuen smarten Stadtquartier Hyllie die Energie eines Klärwerks und einer Müllverbrennungsanlage genutzt und über mit Strom aus erneuerbaren Energien betriebene Wärmepumpen ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Auch in Schweden spielen Offshore-Windparks bei der Strom- und Energieversorgung eine immer größere Rolle.

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Diercke

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Kopenhagen/Malmö - Energiewende
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