Landwirtschaft
Sachsen-Anhalt - Landwirtschaft
978-3-14-100761-9 |
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Abb. 1|
Maßstab 1 : 1000000
Informationen
Die natürlichen Bedingungen Sachsen-Anhalts sind für die landwirtschaftliche Produktion überwiegend gut. Die Lössböden in der Magdeburger Börde zählen zu den fruchtbarsten Böden Europas. Die Winter sind mild, die Sommer feuchtwarm. Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen im Tiefland bei 8#150;9 °C. Die überwiegend ebene Oberflächengestalt ist prädestiniert für eine ackerbauliche Nutzung.Wie in ganz Deutschland hat die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft auch in Sachsen-Anhalt in den letzten Jahren abgenommen. Der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung übertrifft in Sachsen-Anhalt jedoch mit 2,5 % den Bundesdurchschnitt um das Doppelte.
Pflanzliche Produktion
Sachsen-Anhalt weist eine starke Ausrichtung auf den Marktfruchtbau auf. 2007 wurde auf fast 56 % der Ackerflächen Getreide angebaut; davon entfielen zwei Drittel auf Weizen und Wintergerste.
Von zunehmender Bedeutung ist der Anbau von Raps und Rübsen, die 2007 rund 18,3 % der Ackerflächen bedeckten. Nur 10,2 % der Ackerflächen entfielen auf Futterpflanzen.
Auf den fruchtbaren Lössböden der Magdeburger Börde und den sich weiter südlich anschließenden Gebieten werden überwiegend Weizen und Zuckerrüben sowie Obst und Gemüse angebaut. Auf mittleren und armen Böden erfolgt dagegen der Anbau von Roggen, Kartoffeln und Futtermitteln. In der Altmark wird großflächig Spargel angebaut, an der Unstrut und der Weißen Elster wird Weinbau betrieben.
Der Harz wird aufgrund seiner Höhenlage und der Hangneigung überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Im Fläming und in der Colbitz-Letzlinger Heide gibt es weitere forstwirtschaftlich genutzte Wälder.
Viehhaltung
Die Viehwirtschaft spielt in Sachsen-Anhalt eine untergeordnete Rolle. Größere Weideflächen gibt es lediglich in der Altmark. In den westlichen Ausläufern der Leipziger Bucht erfolgt Viehwirtschaft mit Schweinen, Rindern und Hühnern sowie Pferdezucht. Mit rund 298 000 Mastschweinen stellte Sachsen-Anhalt 2007 das neue Bundesland mit dem größten Mastschwein-Bestand dar. Der Rinderbestand belief sich auf 414 000 Stück.
Betriebsstrukturen
Die landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt weisen eine durchschnittliche Betriebsgröße von 93,7 ha auf. Diese liegt weit über dem Bundesdurchschnitt von 33,1 ha. Ursache dafür ist die Entstehung der heutigen Betriebe aus den großen Staatsbetrieben der DDR.
2007 wurden 40,9 % der Betriebe von Haupterwerbslandwirten geführt, die 81,4 % aller Betriebsflächen bewirtschafteten.
Nahrungs- und Genussmittelindustrie
Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hat ihre Standorte in der Nähe der jeweiligen Produktionsstandorte. So liegen in den Lössgebieten der Magdeburger Börde und ihrer südlichen Fortsetzung Zuckerfabriken und Industrien der Getreideverarbeitung, in der Altmark befindet sich ein Standort der Milchverarbeitung, in Halle einer der Fleischverarbeitung.
H. Kiegel