Mainau - Blumeninsel

Baden-Württemberg - Vom Bild zur Karte
978-3-14-100852-4 | Seite 8 | Abb. 2| Maßstab 1 : 10000

Überblick

Die nur 44,8 ha große Insel Mainau ist neben den Inseln Reichenau (430 ha) und Lindau (68 ha) eine der wenigen Inseln im Bodensee – sicher die am meisten besuchte. Mainau liegt im Überlinger See genannten schmaleren, nordwestlichen Teil des Obersees, der wiederum den Hauptteil des Bodensees ausmacht. Mit einer Fläche von 536 km² ist der Bodensee, an den die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern sowie die Schweiz und Österreich grenzen, der größte See Deutschlands. Mainau ist 610 Meter breit und 1 100 Meter lang. Auf der autofreien Insel, die zum Stadtteil Mainau-Litzelstetten der Stadt Konstanz gehört und im Besitz der „Lennart-Bernadotte-Stiftung” ist, leben rund 180 Einwohner.

Von 1932 bis 1939 und wieder seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs residiert die gräfliche Familie Bernadotte, Ableger des schwedischen Königshauses, im barocken Schloss. Die dreiflügelige Anlage des Deutschordensschlosses wurde zwischen 1739 und 1746 auf den Überresten der mittelalterlichen Burg Mainau errichtet. Öffentlich zugänglich sind Teile des Mitteltraktes mit dem in Weiß und Gold gehaltenen zweigeschossigen „Weißen Saal”, dem ehemaligen Audienzsaal, und des Südflügels mit dem Schlosscafé. Ein weiterer Anziehungspunkt ist die 1739 vollendete barocke Schlosskirche St. Marien, die mit dem Schloss über einen Gang verbunden ist. Bemerkenswert sind der vom Bildhauer Joseph Anton Feuchtmeyer stammende Altar, die Kanzel und die Büsten. Reste der mittelalterlichen Befestigungsanlage sind der Schwedenturm, der Gärtnerturm und der trutzige Comturey-Turm, der heute in ein modernes Restaurant integriert ist. Das klassizistische Torbogengebäude beherbergt Teile der Verwaltung der Mainau GmbH.

Die meisten Besucher – 2014 waren es 1,25 Millionen  – kommen aber nicht wegen der historisch bedeutsamen Bauten auf die Insel, sondern wegen der prachtvollen Gartenanlagen. Graf Lennart Bernadotte öffnete die Parks und Gärten für die Öffentlichkeit und machte Mainau zu einem der Tourismusmagneten des Bodensees. Behutsam wurde zunächst die ursprüngliche Parkanlage wiederhergestellt und dann um mehrere Gestaltungselemente wie Dahliengarten, Arboretum oder Italienischem Rosengarten erweitert. Blumenschauen, besonders die berühmte Orchideenschau von März bis Mai, finden im großen, 1997 erneuerten Palmenhaus oder in der Schlosskirche statt. Eine weitere Attraktion ist das große Schmetterlingshaus. Die Mainau-Akademie bietet Hobbygärtnern Praktika und Seminare an, die Grüne Schule Mainau ist ein beliebter außerschulischer Lernort.

Mit Auto, Bus oder Fahrrad erreicht man den noch auf dem Festland bei Konstanz liegenden großen Parkplatz. Von dort führt eine Brücke auf die Insel. In der Saison wird Mainau von allen Landungsstellen des Bodensees aus angesteuert.

E. Astor

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