Überblick
„Weltstadt mit Herz“, „Millionendorf“, „heimliche Hauptstadt“ – die Attribute für München sind vielfältig, manchmal auch widersprüchlich. In einem aber besteht kein Zweifel: München ist eines der bedeutendsten kulturellen Zentren in Deutschland. Die Stadt besitzt Baudenkmäler, Theater, Museen, Bibliotheken und wissenschaftliche Einrichtungen von internationalem Rang. Die reichhaltigen Kunstschätze und Attraktionen locken jährlich Millionen Touristen aus dem In- und Ausland an.
Baudenkmäler der Stadtgeschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde München 1158. Der erste Mauerring entstand zwischen 1175 und 1200. Das Stadtgebiet umfasste zu dieser Zeit knapp 17 Hektar, Baudenkmäler dieser Epoche sind nicht erhalten.
Mit der zweiten Stadtbefestigung, die 1270 begonnen und 1337 unter Kaiser Ludwig IV., dem Bayern, vollendet wurde, vergrößerte sich die Stadtfläche auf 90 Hektar. Von diesem Mauerring sind noch drei Stadttore erhalten: das Isartor, das Sendlinger Tor und das Karlstor. Der heutige Altstadtring folgt in seinem Verlauf weitgehend den früheren Befestigungsanlagen. In der Ludwigstadt bildeten sich bereits Viertel heraus, welche die weitere Stadtentwicklung prägten. Als die Bedeutung Münchens als Residenzstadt der Wittelsbacher wuchs, ließ sich der Adel verstärkt in der Nähe der Residenz nieder und errichtete Palais, die, soweit erhalten oder wiederhergestellt, mit ihren prunkvollen Fassaden das Straßenbild bereichern.
Die Wittelsbacher ließen im 19. Jahrhundert außerdem drei Prachtstraßen anlegen: die Ludwigstraße zwischen Feldherrnhalle und Siegestor, die heute vom Altstadtring unterbrochene Maximilianstraße mit dem Maximilianeum (Sitz des Bayerischen Landtags), die Prinzregentenstraße mit dem Friedensengel.
Die städtebauliche Entwicklung erhielt mit den Bauten zu den Olympischen Sommerspielen 1972 einen neuen Schub; mit dem Zeltdach des Olympiastadions wurde ein architektonischer Höhepunkt gesetzt. Die wenigen modernen Hochhäuser Münchens befinden sich zum größten Teil außerhalb des Zentrums, ebenso wie seit 2005 das Fußballstadion des FC Bayern München („Allianz Arena“).
Theater- und Bühnenleben
Seinen kulturellen Aufstieg verdankt München ebenfalls den Wittelsbachern. Sie ließen u. a. das Residenz-, Cuvilliés- und Nationaltheater bauen. Das „Theaterviertel“ befindet sich im Bereich der Residenz und an der Maximilianstraße. Dort befindet sich auch das Nationaltheater (Oper, Ballett, Orchester). Weitere Spielstätten von überregionaler Bedeutung sind das Bayerische Staatsschauspiel im Residenztheater, die Münchner Kammerspiele, das Deutsche Theater, das Prinzregententheater, das Volkstheater und die Schauburg in Schwabing, eine Bühne für Kinder und Jugendliche. Hinzu kommen zahlreiche Boulevardtheater.
Kabarett- und Kleinkunstbühnen finden sich vor allem in Schwabing, aber auch in der Altstadt. Ein neuer kultureller Schwerpunkt hat sich in Haidhausen entwickelt, einem Stadtteil, der, ähnlich Schwabing, eine rasante Entwicklung vollzogen hat. In den 1960er-Jahren noch ein unattraktives, sanierungsbedürftiges gründerzeitliches Arbeiterwohnviertel („Glasscherbenviertel“) mit hohem Ausländeranteil, wurde es Ende der 1970er-/Anfang der 1980er-Jahre als citynahes, urbanes Wohnviertel entdeckt: Künstler, Kneipen und Boutiquen kamen, Wohnungen wurden luxussaniert, das Image des Stadtteils veränderte sich. Die Wohnbevölkerung wechselte, und mit ihr die soziale Schichtung. Das Kulturzentrum Gasteig (ab 2021 geschlossen wegen Sanierung, Ausweichquartier in Sendling) mit der Isarphilharmonie sowie die benachbarte ehemalige Turbinenhalle des Muffatwerks (Muffathalle) trugen zur weiteren Aufwertung bei. Heute zählt Haidhausen zu den attraktivsten Wohnlagen in München.
Museen, Bibliotheken und Hochschulen
Mit einer breiten Palette von Museen zählt München zu den großen europäischen Museumsstandorten. Von herausragender Bedeutung ist das Deutsche Museum, eines der weltgrößten technischen Museen. Seine Gründung geht auf das Jahr 1903 zurück, der Bau auf der Museumsinsel wurde 1925 eröffnet. Internationale Beachtung finden des Weiteren die Sammlungen der Alten und Neuen Pinakothek sowie die der 2002 eröffneten Pinakothek der Moderne in unmittelbarer Nachbarschaft nördlich der Altstadt. Die wichtigsten Kunstsammlungen und Museen der Stadt befinden sich überwiegend in einem etwa zwei Kilometer breiten, in West-Ost-Richtung verlaufenden Streifen zwischen der Technischen Universität und dem Friedensengel (Ende der Prinzregentenstraße).
Die Bayerische Staatsbibliothek an der Ludwigstraße, gegründet 1558, ist mit einem Bestand von 10 Mio. Bänden eine der größten deutschen Bibliotheken. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), die zweitgrößte Universität in Deutschland mit mehr als 50 000 Studierenden und 18 Fakultäten. Gemeinsam mit der nur wenige hundert Meter entfernten Technischen Universität nahm sie ab 2006 an den Exzellenzinitiativen des Bundes und der Länder teil. Ergänzt wird die Bildungslandschaft durch die Akademie der Bildenden Künste, die staatliche Hochschule für Fernsehen und Film München und eine Reihe weiterer, teils privater Hochschulen.