Mond-Vorderseite
Überblick
Die Darstellung zeigt die Ansicht des Mondes mit der Mondvorderseite, wie sie sich einem Betrachter im Fernglas zeigt (also dem Äquator in der Mitte und der Nordhälfte oben). Da die Eigendrehung des Mondes um seine Achse gleich seiner Umlaufzeit um die Erde ist (gebundene Rotation), weist der Mond der Erde stets dieselbe Seite zu. Da die Eigendrehung völlig gleichmäßig, der Umlauf um die Erde aber aufgrund der leicht elliptischen Bahn des Mondes (Perigäum 356 410 Kilometer, Apogäum 406 740 Kilometer, mittlere Entfernung 384 400 Kilometer) etwas ungleichmäßig verläuft, ergeben sich zeitweise leichte Verschiebungen der Mondansicht (die sogenannte „Libration des Mondes“).
Strukturen der Mondoberfläche
Der Mond ist der einzige Himmelskörper, auf dem ohne große Hilfsmittel Einzelheiten einer Landschaft zu erkennen sind. Die schnelle Abkühlung nach seiner Entstehung hatte rasch eine dicke Krustenbildung zur Folge, wodurch es heute auf dem Mond weder eine Plattentektonik noch Vulkanismus gibt. Seine Oberfläche, die Höhenunterschiede von bis zu 16 Kilometern aufweist, ist maßgeblich durch Einschlagsereignisse verschieden großer Kleinplaneten und Meteorite geformt. Die ältesten Gebiete sind die hell erscheinenden Hochländer. Die dunkel erscheinenden Maria (Einzahl Mare) machen rund 16 Prozent der Mondoberfläche aus und entstanden durch austretende Basaltlava nach Einschlag größerer Körper in der Frühphase des Mondes. Maria weisen deutlich seltener durch Meteoriteneinschläge verursachte Krater auf, die überwiegend aus der Frühphase stammen, und sind daher jünger als die von Kratern übersäte Kruste der Hochebenen. Einige Krater zeigen ein radiales Strahlensystem (Auswurfmaterial) wie beispielsweise die Krater Nummer 9 und 11. Bereits 1966 gelang es der US-Raumfahrtbehörde NASA, die Oberfläche des Mondes bis auf fünf Meter genau zu kartieren.
Eigenschaften des Mondes
Der Monddurchmesser entspricht mit 3476 Kilometern etwa einem Viertel des Erddurchmessers, die Mondmasse beträgt sogar nur etwa ein Achtzigstel der Erdmasse. Deshalb erreicht die Mondanziehungskraft auf seiner Oberfläche nur ein Sechstel der Anziehungskraft der Erde auf ihrer Oberfläche. Der Mond besitzt weder eine Atmosphäre noch eine Hydrosphäre (Ozeane). Auf der Tagesseite erreichen die Oberflächentemperaturen 120 °C, auf der Nachtseite fallen sie bis auf minus 130 °C.