Überblick
Der Raum zwischen Mittelmeer und Jordan, zwischen dem Sinai und der Grenze zum Libanon lässt sich in vier große landschaftsräumliche Einheiten untergliedern, die eine nord-südliche Ausrichtung erkennen lassen. Zum Nebeneinander von Israel, den Palästinensischen Autonomiegebieten und den arabischen Nachbarstaaten in diesem Raum siehe 188.2.Landschaften
Die Küstenebene im Westen, die relativ geradlinig verläuft und lediglich bei Haifa eine Bucht ins Landesinnere beschreibt, ist dicht besiedelt. Hier liegen unter anderem die Städte Tel Aviv-Jaffa und Haifa. Während die Küstenebene im Süden bis zu 40 Kilometer Breite aufweist, wird sie gegen Norden zunehmend schmaler. Zentral gelegen ist die Sharonebene, die landwirtschaftlich intensiv genutzt wird.
Östlich schließen sich an die Küstenebene Bergländer und Gebirgszüge mit Höhen von mehr als 1 000 Metern an. Ihre Breite nimmt vom Westjordanland zur Negevwüste hin zu, nach Norden hin lösen sie sich in schmale, niedrigere Gebirgszüge (Karmelgebirge) bzw. von breiten Tälern zerschnittene Bergländer auf. Eine Ausnahme bildet dort das Massiv des Berges Meron. Zwischen Mittelmeerküste und den Bergländern liegt die Shefela, ein niedriges Hügelland.
Nach Osten hin fällt das Gebirge zum Jordangraben hin steil ab. Dieser ist eine Verlängerung des ostafrikanischen Grabensystems. Von Norden nach Süden reihen sich die Hulaebene, der See Genezareth, das Jordantal und die Aravasenke, die vom Toten Meer bis zum Golf von Akaba am Roten Meer reicht, aneinander. Der Jordan mit dem See Genezareth ist, aufgrund der Wasserknappheit bedingt durch die niedrigen Niederschläge (s. 189.5) ein wichtiges Wasserreservoir des Landes. Das Tote Meer, ein abflussloser Salzsee, ist das tiefst gelegene Gewässer weltweit. Sein Wasserspiegel liegt mehrere Hundert Meter unter dem Meeresspiegel. Es unterteilt sich in ein kleineres, relativ seichtes Becken im Süden und ein größeres Becken im Norden. Das nördliche Becken wird vom Jordan gespeist, sein Wasserpegel ist allerdings in den letzten Jahren stark rückläufig. Auch der Tourismus, der am Toten Meer eine wichtige Einnahmequelle darstellt, wies in der jüngeren Vergangenheit, aufgrund des sinkenden Wasserspiegels und der damit einhergehenden Umweltschäden, rückläufige Tendenzen auf.