Osteuropa
Weiträumige Niederungen, Tafel- und Hügelländer bestimmen die Oberflächengestalt Osteuropas. Lediglich im Südosten (Karpaten) und Süden (Jailagebirge auf der Krim) begrenzen Randgebirge, die größere Höhen erreichen, das Osteuropäische Tiefland. Im Süden Osteuropas liegen die Binnenmeere des Kaspischen Meeres, des Asowschen Meeres und des Schwarzen Meeres, im Nordwesten die Ostsee und im Norden die Barentssee. Zu Mitteleuropa besteht eine breite Übergangszone (Polen). Im Osten markieren Ural (Gebirge und Fluss) und Kaspisches Meer als größtes Binnenmeer der Welt die Grenze zu Asien.
Innerhalb des Osteuropäischen Tieflandes fallen zwei große, nordsüdlich ausgerichtete Platten auf, die nirgendwo 400 Meter Höhe überschreiten, die Mittelrussische Platte im Westen und die Wolgaplatte am westlichen Ufer der mittleren bis unteren Wolga. Das nördliche Osteuropa wurde während der Kaltzeiten glazial überformt, das Eis erreichte etwa an der Linie Lemberg–Kiew–Kasan seine maximale Ausdehnung. Außerhalb des Gebiets der jüngsten Vereisung entstand ein besonders breiter Lössgürtel, der heute die Grundlage einer ausgedehnten landwirtschaftlichen Nutzung ist. Spuren der letzten Kaltzeit sind auch die zahlreichen Seen im Norden Osteuropas.
Die großen Ströme, welche die Niederungen durchfließen, sind ebenso auffällig wie die Eingriffe des Menschen in das Gewässernetz. Während des Winters sind die Flüsse oft mehrere Monate zugefroren.
M. Felsch