Überblick
Die Klimadiagramme von Bad Marienberg, Mainz-Lerchenberg, Bad Bergzabern, Schneifelforsthaus und Trier zeigen den Jahresgang von Temperatur und Niederschlag für die aktuelle 30-jährige Klimamessperiode von 1991 bis 2020. Zum Vergleich und zur räumlichen Einordnung sind die fünf Stationen auf den nebenstehenden Karten zu den Januar- und Juli-Durchschnittstemperaturen (s. 17.3, 17.4) sowie den Jahresniederschlagssummen (s. 17.5) und der jährlichen Sonnenscheindauer (s. 17.6) markiert. Zum Aufbau und Lesen von Klimadiagrammen vergleiche auch Abbildung 28.7.
Die Klimastationen im Vergleich
Einen entscheidenden Einfluss auf die Temperaturen hat die Höhenlage: Die auf 649 m ü. M. in der Eifel gelegene Station Schneifelforsthaus weist mit 7,3 °C die niedrigste Jahresdurchschnittstemperatur auf (zum Vergleich: 6,4 °C während der Klimamessperiode 1961-1990). Das auf 546 m ü. M. im Westerwald gelegene Bad Marienberg hat eine Durchschnittstemperatur von 8,0 °C im Jahr (Klimamessperiode 1961-1990: 6,8 °C). Die höchsten Werte von 10,8 °C und 11,0 °C im Jahresmittel werden an tiefer gelegenen Stationen erreicht: In Bad Bergzabern am Rand des Oberrheinischen Tieflandes (210 m ü. M.) und in Mainz-Lerchenberg (195 m ü. M.), wo die Jahresdurchschnittstemperatur zwischen 1961 und 1990 noch 10,1 °C betrug. Das auf 265 m ü. M. im Moseltal gelegene Trier weist eine Jahresdurchschnittstemperatur von 10,2 °C auf (1961-1990: 9,1 °C).
Hinsichtlich der jährlichen Niederschlagssumme übertrifft Schneifelforsthaus mit 1157 mm Bad Marienberg mit 1065 mm (1961-1990 noch 1169 mm). Dagegen summieren sich die Niederschläge in Mainz-Lerchenberg und Bad Bergzabern auf lediglich 586 mm (1961-1990: 548 mm) bzw. 789 mm. In Trier beträgt die Jahresniederschlagssumme 750 mm (1961-1990: 784 mm).
Schneifelforsthaus und Bad Marienberg
An den beiden Mittelgebirgsstationen herrscht ein ähnliches Klima: Hinsichtlich des Temperaturverlaufs erreichen die Werte im Dezember/Januar um 0 °C im Monatsmittel; im Übergang von Juli zu August steigen die Mittelwerte hingegen auf über 15 °C (in Schneifelforsthaus ca. 16 °C, in Bad Marienberg eher 17-18 °C).
Parallelen zeigen beide Stationen auch beim Niederschlag: Die Jahressumme beläuft sich auf rund 1150 mm (Schneifelforsthaus: 1157 mm, Bad Marienberg: 1065 mm). Der meiste Niederschlag fällt in den Wintermonaten, wobei das Maximum im Dezember/Januar erreicht wird. Eine zweite Niederschlagsspitze tritt im Sommer auf.
Mainz, Bad Bergzabern und Trier
Ähnlich wie die Mittelgebirgsstationen sind auch die drei tiefer gelegenen Stationen Mainz-Lerchenberg, Bad Bergzabern und Trier klimatisch vergleichbar: Die Mitteltemperatur liegt im Januar/Dezember zwischen 1 und 3 °C (mit dem Januar als kältestem Monat), während im Juli ca. 20 °C im langjährigen Mittel erreicht werden.
Die jährliche Niederschlagssumme liegt an allen drei Stationen deutlich unter 1000 mm (Mainz-Lerchenberg: 586 mm, Bad Bergzabern: 789 mm, Trier: 750 mm), mit einem Maximum im Sommer. Mainz-Lerchenberg und Bad Bergzabern befinden sich im Regenschatten von Westwinden, Mainz-Lerchenberg ist vom Hunsrück geschützt und Bad Bergzabern liegt am Ostrand des Pfälzerwaldes (bzw. der Haardt). Trier verdankt seine relativ geringen Niederschläge der Eifel, die als natürlicher Regenfänger dient. Das milde Klima, das diese drei Orte kennzeichnet, bildet gute Voraussetzungen für den Weinbau.
S. Lemke