Überblick
Die Karte zeigt die Verteilung der langjährigen, durchschnittlichen Niederschlagssummen für Rheinland-Pfalz und sein Umland. Solche langjährigen Jahressummen beruhen auf Messungen über einen langen Zeitraum, meistens 30 Jahre. Die aktuellen Klimamessperiode deckt den Zeitraum 1991-2020 ab (Normalmessperiode). In Rheinland-Pfalz werden die Jahresniederschlagssummen vor allem durch die unterschiedlichen Höhenlagen bestimmt.
Niederschlagsverteilung
Die höchsten jährlichen Niederschlagsmengen treten mit 1000 bis über 1200 mm in den Höhenlagen des Westerwaldes, des Hunsrück, der Eifel und des Pfälzerwaldes auf. Eine der Ursachen für die hohen Niederschläge sind die zunehmenden Windgeschwindigkeiten in größeren Höhenlagen, die durch eine abnehmende Bodenreibung verursacht werden. Durch diese hohen Windgeschwindigkeiten wird in der Höhe mehr Feuchtigkeit zugeführt als bei den geringeren Windgeschwindigkeiten in tieferen Lagen. Eine weitere Ursache für die hohen Niederschläge sind Staueffekte an den Gebirgshängen. Sie führen dazu, dass sich die feuchten Westwinde an der Westflanke der Gebirge (also an der Luvseite) abregnen. Solche Stauregen machen sich etwa im Hunsrück und in der Eifel bemerkbar. Auf der Leeseite, also im Regenschatten der Gebirge, nehmen die Niederschläge wieder ab.
In den tieferen Abschnitten und in den Tälern von Mosel und Rhein liegen die Niederschlagssummen bei unter 800 mm. Im Oberrheinischen Tiefland summieren sich die jährlichen Niederschläge auf weniger als 600 mm. Diese Niederschlagsarmut, verbunden mit relativ hohen Durchschnittstemperaturen, begünstigt den Weinanbau in Rheinhessen und an der Weinstraße.
Klimawandel: Veränderung der Schneetage
Für ausgewählte Stationen zeigt die Karte die Zahl der Schneetage pro Jahr für die Klimamessperiode 1991-2020 (Ziffern in blau) und darunter für die Messperiode 1961-1990 (Ziffern in grün). Als Schneetag gilt ein Tag, an dem Niederschlag ausschließlich als Schnee fällt. Der Rückgang ist augenscheinlich und dramatisch: An vielen Stationen hat sich die Zahl der Schneetage vom Mittel der Jahre 1961-1990 zum Mittel der Jahre 1991-2020 nahezu halbiert, z. T. noch mehr als das. Im Zusammenhang mit der Veränderung der Frosttage pro Jahr in Karte 17.3 wird deutlich, wie mild die Winter im Verlauf der vergangenen 60 bis 70 Jahren geworden sind und wie stark die Schneesicherheit in den Wintersportgebieten von Eifel, Hunsrück und Westerwald zurückgegangen ist.
H. Kiegel, S. Lemke