Überblick
Das Südpolarmeer, das die Antarktis umgibt, wird von den südlichen Teilen des Pazifischen, Indischen und Atlantischen Ozeans gebildet. Der Kontinent Antarktis (auch Antarktika) ist von einer Zone umgeben, in der das kalte antarktische Wasser unter wärmere, in den Tropen aufgeheizte Wassermassen absinkt: die sogenannte antarktische Konvergenz.
Klima und Lebensraum
Die Ausdehnung des Meereises im Südpolarmeer schwankt stark je nach Jahreszeit. Die Jahresmitteltemperatur beträgt an der Südpolstation Wostock in 3420 Metern Höhe -55 °C (siehe Klimadiagramm). 2004 wurde nordwestlich der Station ein Kälte-Weltrekord mit -98,6 °C gemessen.
Anders als am Nordpol gibt es am Südpol mächtiges Inlandeis, das in eine Höhe von bis zu 4300 Metern über dem Meeresspiegel aufragt. Das Eis bedeckt die Inseln der Antarktis. Nur einzelne Gebirgszüge wie das Transantarktische Gebirge durchdringen das Eis. Die höchste Erhebung in der Antarktis ist der Mount Vinson mit 4897 Metern.
Trotz der für Menschen lebensfeindlichen Bedingungen sind die Küsten und das Meer der Lebensraum für Wale, Robben, Pinguine, Fische und Krill (winzige Krebse). Auch Rohstoffe sind an vielen Stellen gefunden worden, doch ihre Ausbeutung wäre, obwohl technisch möglich, gegenwärtig noch zu teuer und ist (zunächst bis ins Jahr 2042) verboten.
Das Inlandeis ist die wichtigste Süßwasserlagerstätte der Erde. Eisberge, die aus der Antarktis abtreiben, könnten zur Süßwassergewinnung genutzt werden. Technische Entwicklungen zum Transport der Eisberge wurden bereits versuchsweise erprobt.
Erforschung und Schutz
Die Erforschung der Antarktis wird durch den 1959 abgeschlossenen SCAR-Vertrag (Scientific Commitee on Antarctic Research; Antarktisvertrag) geregelt. Der Vertrag wurde zunächst von zwölf Staaten unterzeichnet und 1991 verlängert. Von den inzwischen 46 beigetretenen Mitgliedsländern dürfen 28, darunter auch Deutschland, eine Forschungsstation errichten. 1964 traten erste Vereinbarungen über die Erhaltung der antarktischen Tier- und Pflanzenwelt in Kraft. 1978 wurden die Verträge zum Schutz der Robben unterzeichnet. 1988 kam es zu einer vorläufigen Vereinbarung zur Erkundung der Rohstoffe unter Beachtung des Umweltschutzes. 1992 wurde die Nutzung mineralischer Rohstoffe mit Ausnahme für wissenschaftliche Zwecke vorerst verboten und der Status der Antarktis als Naturreservat für zunächst 50 Jahre festgeschrieben.
Aufgrund des rücksichtslosen Walfangs in der Antarktis seit dem 19. Jahrhundert wurde 1932 die Internationale Walfang-Kommission (IWC) gegründet. Die IWC soll den Bestand der Meeressäuger durch sichernde Fangquoten regeln. Noch in den 1960er-Jahren wurden jährlich bis zu 40 000 Wale gefangen. Ab 1965 wurden die vom Aussterben bedrohten Arten unter Schutz gestellt. Heute ist der kommerzielle Walfang, mit Ausnahme von Zwergwalen, verboten. Erlaubt ist jedoch weiterhin der Walfang zu „wissenschaftlichen Zwecken“. 1994 wurde rund um die Antarktis ein 21 Millionen Quadratkilometer großes Walschutzgebiet eingerichtet. Norwegen, Island und Japan sind die einzigen Länder der Erde, die weiter Walfang betreiben, Japan in der Antarktis.