Überblick
Als die Phase der Industrialisierung im 19. Jahrhundert begann, war der Höhepunkt des ehemals bedeutenden Erzbergbaus im Erzgebirge längst überschritten. Auch das sächsische Hand- und Kunsthandwerk (Spielzeug, Instrumente, Uhren und Handweberei) verlor vergleichsweise an Wirtschaftskraft. Einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebten dagegen die Textilindustrie und der Maschinenbau, der auch heute noch eine große Rolle spielt. Dieser intensive Entwicklungsprozess Sachsens zeigt sich noch heute in einem der dichtesten Eisenbahnnetze weltweit. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war Sachsen deutschlandweit industriell am fortschrittlichsten entwickelt. Zu DDR-Zeiten kamen etwa 40 Prozent aller Industrieprodukte aus den sächsischen Bezirken. Heute ist Sachsen das wirtschaftlich stärkste von allen östlichen (neuen) Bundesländern, gemessen an der Wirtschaftsleistung (BIP).
Bergbau und Energiegewinnung heute
Untertage werden keine Erze mehr gefördert, sondern nur noch Marmor und Porzellanerde für die Porzellanmanufaktur in Meißen. Braunkohle wird in den Tagebauen Mitteldeutsches und Lausitzer Revier gefördert. Zwischen Elbe und Neiße lagern etwa 13 Milliarden Tonnen Braunkohle. Die Tagebaue Nochten und Reichwalde beliefern vor allem das Braunkohlenkraftwerk Boxberg. Zahlreiche Tagebaue in der Lausitz und bei Leipzig wurden allerdings stillgelegt und rekultiviert. Braunkohle ist mit einem Anteil von rund 42 Prozent nach wie vor der wichtigste Energieträger in Sachsen; der Anteil der erneuerbaren Energien liegt bei knapp 9 Prozent. Das zwischen 1970 und 1981 errichtete Pumpspeicherkraftwerk Markersbach im Erzgebirge ist mit einer Leistung von 1050 Megawatt (MW) eine der größten Wasserkraftanlagen dieser Bauart in Europa.
Metropolregion Mitteldeutschland und „Silicon Saxony“
derem in Zwickau-Mosel, Chemnitz, Leipzig und Dresden.
Ein rein sächsischer Zusammenschluss zur Stärkung der Wirtschaft ist der Verein „Silicon Saxony“ mit Sitz in Dresden. Wie im kalifornischen Silicon Valley gehören zu dieser Vereinigung neben zahlreichen Unternehmen beispielsweise auch Forschungsinstitute, Universitäten und Hochschulen. Mithilfe dieses Netzwerks soll Sachsen als attraktiver Standort für die Mikro- und Nanoelektronik sowie der Photovoltaik gefestigt und ausgebaut werden.