Überblick
Die winterliche Nullgradgrenze bezeichnet die Höhenlage, ab der die Temperaturen im Winter auf 0 °C oder darunter fallen. In der Schweiz wird bis Mitte des 21. Jahrhunderts ein Anstieg dieser Nullgradgrenze um 400 bis 650 Meter erwartet, sofern die Treibhausgasemissionen ungebremst weiter zunehmen. Dies würde zu einer erheblichen Verringerung der schneereichen Gebiete führen. Seit den 1970er-Jahren hat sich der Anstieg der Nullgradgrenze deutlich beschleunigt, was vor allem auf den menschengemachten Klimawandel zurückzuführen ist. Das derzeitige Klimamittel liegt bereits 2,8°C über dem vorindustriellen Durchschnitt der Jahre 1871–1900 (Stand 2024). Diese Entwicklungen haben weitreichende Folgen für die Umwelt und die Schneesportgebiete in der Schweiz.
Winterliche Nullgradgrenze in der Schweiz
Die winterliche Nullgradgrenze beschreibt die Höhenlage, in der die Temperaturen im Winter, also in den Monaten Dezember bis Februar, auf 0 °C oder darunter fallen. In der Abbildung wird die Entwicklung dieser Grenze in der nördlichen Schweiz von 1880 bis 2060 detailliert dargestellt und simuliert. Zwischen 1880 und 2020 ist die Nullgradgrenze deutlich angestiegen. Während sie zwischen 1880 und 1900 im Winter noch auf der Höhe der grossen Städte Zürich (406 m) oder Genf lag, ist sie inzwischen auf etwa 850 Meter angestiegen.
Ortsbezogene Höhenlagen als Orientierungspunkte
Zur besseren Orientierung sind in der Abbildung fünf Orte in der Schweiz mit unterschiedlichen Höhenlagen eingetragen: Basel auf 259 m, Zürich auf 406 m, Bern auf 540 m, Grindelwald auf 1 034 m und Davos auf 1 560 m über dem Meer. Diese Vergleichsorte verdeutlichen, wie stark die Nullgradgrenze bereits gestiegen ist und welche Höhenlagen künftig betroffen sein könnten. Die Szenarien mit ihrer Bandbreite der statistischen Streuung legen nahe, dass bis 2060 die winterliche Nullgradgrenze bis in die Höhen der Wintersportorte wie Davos ansteigen könnte. Dies macht deutlich, welche Auswirkungen der Klimawandel auf die klimatischen Verhältnisse und insbesondere auf die Schneesportgebiete in der Schweiz hat.