Schweiz - Klimadiagramme (Klimaperiode 1991-2020)

Schweiz - Klima
978-3-14-100919-4 | Seite 24 | Abb. 2

Überblick

Klimadiagramme visualisieren das Klima einer Region oder eines konkreten Standortes, indem sie durchschnittliche Temperaturverläufe und Niederschlagsmengen (in der Regel über 30 Jahre erfasst und gemittelt) für die einzelnen Monate darstellen. Sie ermöglichen es, klimatische Muster auf einen Blick zu erfassen und verschiedene Klimazonen leicht zu vergleichen.

Das Schweizer Klima in Diagrammen

Die Klimadiagramme in 24.2 enthalten die Werte für Temperatur und Niederschlag an 11 Messstationen in der Schweiz. Alle Diagramme zeigen ein Jahresgangklima, wie es in gemässigten Breiten erwartet werden kann. Die saisonale Verteilung der Niederschläge ist regional unterschiedlich. Der Norden ist eher sommerfeucht (Basel, Bern, Luzern, Schaffhausen, Zürich). Der Süden weist zwei Niederschlagsmaxima im Frühling und Herbst auf und ist durch eine grosse jährliche Niederschlagssumme charakterisiert (Locarno). In den inneralpinen Trockentälern ist die gesamte Niederschlagsmenge gering, wobei im Sommer leicht mehr Niederschlag fällt (Sitten, Samedan). Im Westen ist das Klima eher advektiv (durch Fronten) geprägt, was die ausgeglichene Niederschlagsverteilung von Genf erklärt. Mit der Höhe nehmen die jährlichen Niederschlagssummen grundsätzlich zu. Sie weisen keinen besonderen jahreszeitlichen Verlauf auf (Säntis, Chasseral). Die regionalen Unterschiede sind diesbezüglich gross.
Im Gegensatz zur Niederschlagsverteilung können bei der Form der Temperaturkurven keine grossen regionalen Unterschiede festgestellt werden. Alle Messstationen weisen die Maximalwerte im Juli und August und die Minimalwerte im Dezember und Januar auf. In höheren Lagen treten auch im Februar noch Minimalwerte auf (Säntis, Chasseral).

Ergänzende Informationen zu den Klimadiagrammen

Allgemein wird von potenzieller Landschaftsverdunstung gesprochen, sobald die Temperaturkurve die Niederschlagskurve übersteigt. In den abgebildeten Diagrammen von 24.2 ist dies nirgends der Fall - die grösste Annäherung der beiden Kurven ist im Diagramm von Sitten sichtbar. Als humid wird das Klima bezeichnet, wenn die Niederschlagsmenge grösser als die potenzielle Verdunstung ist. Andernfalls handelt es sich um ein arides Klima. Schliesslich wird das Klima gegen Osteuropa kontinentaler, was sich in den grösseren Jahresschwankungen der Temperaturkurven äussert. Da die Distanz zu den Meeren als Feuchtigkeitsspender grösser wird, nimmt gleichzeitig die Jahresniederschlagsmenge ab.

Ergänzende Klimadaten

Das Klima eines Gebiets oder Ortes kann nebst der Temperatur und dem Niederschlag mit weiteren Klimaelementen beschrieben werden. Dies sind zum Beispiel die Sonneneinstrahlung, der Luftdruck, die Bewölkung, der Wind und die Schadstoffkonzentrationen. Nebst diesen Parametern werden zur Charakterisierung oft statistische Kenngrössen wie die Anzahl Hitze- (Höchsttemperatur auf 2 m Höhe ≥ 30°C), Sommer- (Höchsttemperatur ≥ 25°C), Frost- (Tiefsttemperatur < 0°C) und Eistage (Höchsttemperatur < 0°C) hinzugezogen. Zudem wird die Anzahl Tage mit einer Niederschlagsmenge > 0.9 mm erfasst.

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