Südostasien - Physische Karte

Südostasien - Physische Karte
978-3-14-100902-6 | Seite 204 | Abb. 1| Maßstab 1 : 16000000

Überblick

Südostasien besteht aus zahlreichen, meist gebirgigen Inseln, der Malakka-Halbinsel und einer Festlandspitze, auf der Thailand, Laos, Kambodscha und Vietnam liegen. Durch Bergbarrieren und die klimatische Grenze zwischen den Tropen und Subtropen gibt es klare Grenzen zu Ost-, Zentral- und Südasien.

Festlandsspitze und Malakka-Halbinsel

Östlich des Himalayas biegt der Hochgebirgsgürtel, der fast den gesamten asiatischen Kontinent durchzieht, nach Süden ab. Dort gliedert er sich in einzelne, teilweise unzugängliche Gebirgszüge, darunter das Patkai- und Arakangebirge, das Yunnan-Shan-Gebirge und das Annam-Gebirge entlang der Grenze zwischen Laos und Vietnam. Mit über 3 000 Metern werden hier beachtliche Höhen erreicht. Zwischen den Gebirgszügen liegen die Täler großer Flüsse, die nach Süden hin immer breiter werden und sich in Küstenebenen mit Flussdeltas öffnen. Hier liegt eines der Siedlungszentren Asiens mit Städten wie Rangun, Bangkok, Phnom Penh und Ho-Chi-Minh-Stadt. Weiter südlich münden die Gebirgszüge in die Malakka-Halbinsel, an deren Spitze die Weltstadt Singapur liegt.

Die Inselwelt

Typisch ist die hohe Intensität tektonischer Aktivität (Vulkanismus, Erdbeben) der geologisch jungen, an Plattengrenzen liegenden Inselketten und -gruppen (vgl. 268.2). Borneo bildet im Zentrum dieser Region einen relativ stabilen Kern, der zur Sundaplatte gehört. Östlich der Philippinen und südwestlich von Sumatra sowie südlich von Java und den Kleinen Sundainseln markieren jedoch Tiefseegräben langgestreckte Subduktionszonen, wo die Philippinische Platte oder die Indisch-Australische Platte unter die Sunda-Platte eintaucht. Weitere Subduktionszonen, Transformstörungen und Plattenkollisionen sind entlang des Marianengrabens und um Neuguinea zu beobachten (vgl. 256.2). Einen markanten Punkt der Karte bildet das Witjastief, mit 11 034 Metern die tiefste Stelle der Weltmeere.
Auf großen Inseln wie Sumatra oder Borneo gibt es einen Kontrast zwischen beachtlichen Gebirgszügen und ausgedehnten, oft sumpfigen Ebenen. Die großen urbanen Siedlungen und Agglomerationen liegen bis auf wenige Ausnahmen an den Küsten oder in geringer Entfernung zu diesen. Ein Vergleich zwischen den sumpfigen Küstenebenen Borneos und der Insel Java mit ihren fruchtbaren Vulkanböden zeigt, wie stark natürliche Bedingungen die Siedlungsdichte beeinflussen können.
Die Hauptschifffahrtsroute zwischen Ostasien und Westasien bzw. Europa verläuft durch die Straße von Malakka, die an ihrer engsten Stelle nur 50 Kilometer breit ist.
Im Pazifik liegen Inselstaaten wie Mikronesien. Auf einer Fläche von 2,6 Millionen Quadratkilometern im Pazifischen Ozean – 7 mal so groß wie Deutschland – liegen etwa 600 Inseln verstreut auf insgesamt 700 km2 (Berlin: 892 km2). Rund 100 000 Menschen leben auf ihnen – ein Tausendstel der Bevölkerung Deutschlands.

Schlagworte