Temperaturen im Juli
Europa - Europa - Klima
978-3-14-100770-1 |
Seite 98 |
Abb. 2|
Maßstab 1 : 36000000
Informationen
Neben dem maritimen Einfluss auf das Klima in Europa führt die von Süd nach Nord abnehmende Strahlungsenergie zu einer charakteristischen zonalen, d.h. breitenkreisparallelen Temperaturverteilung, die vor allem im Sommerhalbjahr (Juli) deutlich wird. Europa hat Anteil an drei Klimazonen: den Subtropen, den Mittelbreiten und der Polarregion.Durch die überwiegend positive Strahlungsbilanz zeigt die Karte der Temperaturen im Juli (auf Basis des langjährigen Mittels der Standardperiode von 1961 bis 1990) daher über weiten Teilen Europas einen Nord-Süd-Wandel der Temperatur. Die vergleichsweise kühlen Wassermassen des Atlantiks wirken sich dabei dämpfend aus, sodass die Juli-Isothermen über West- und Nordwesteuropa nach Süden verschoben sind. Während beispielsweise in Osteuropa noch nördlich des 60. Breitengrades Juli-Mitteltemperaturen von 20 °C erreicht werden, wird dieser Wert an der Atlantikküste bereits am 50. Breitengrad unterschritten, weil die vorherrschenden Westwinde hier vom Ozean relativ kühle Luftmassen herantransportieren.
Die höchsten Temperaturen werden infolge der stärkeren Sonneneinstrahlung und der weitgehend fehlenden Bewölkung in den vollariden Gebieten der Subtropen erzielt. Die Durchschnittstemperaturen im Juli überschreiten im Innern Nordafrikas und Asiens verbreitet 30 °C. Die tiefsten Temperaturen werden in Europa im Juli mit 5 bis 10 °C Monatsmittel im Norden Skandinaviens und auf Island erreicht. Darüber hinaus heben sich sowohl im Winter als auch im Sommer die Höhenlagen der Gebirge als kühlere Klimainseln hervor.
P. Frankenberg, A. Siegmund, D. Volz