Dresden - Innenstadt

Sachsen - Landeshauptstadt
978-3-14-100760-2 | Seite 14 | Abb. 1| Maßstab 1 : 15000

Informationen

Die Innenstadt von Dresden zeichnet sich durch ihre zweigeteilte Struktur aus: Südlich der Elbe liegt die Altstadt, nördlich die Neustadt. Der zentrale Bereich der Altstadt ist die Innere Altstadt, der historische Stadtkern Dresdens. Seine Geschichte geht auf das Jahr 1216 zurück, als Dresden erstmals urkundlich als Stadt erwähnt wurde. Unabhängig davon entwickelte sich auf der anderen Seite des Flusses die Innere Neustadt, deren Erhebung zur Stadt unter dem Namen Altendresden aus dem Jahr 1403 stammt. Unter Kurfürst Moritz I. wurden beide Siedlungen 1549 miteinander vereint. Die Lage der alten Befestigungsanlagen der Inneren Altstadt ist auf der Karte u. a. durch den Verlauf der Marienstraße im Westen und der St. Petersburger Straße im Osten gut zu erkennen.

Funktionale Struktur
Zwar trennt die Elbe Altstadt und Neustadt voneinander, verbunden werden sie jedoch durch eine Straßenachse, die sowohl im Norden als auch im Süden als Fußgängerzone angelegt ist. Die Hauptstraße der Neustadt öffnet sich zum Denkmal des Goldenen Reiters, einem Standbild von August dem Starken, das ein Wahrzeichen der Stadt ist. Die Achse setzt sich über die Augustusbrücke fort und findet an der Hofkirche ihren Anschluss zur Schlossstraße, zum Altmarkt und schließlich zur Prager Straße. Zu Zeiten des sozialistischen Städtebaus war die Prager Straße ein Vorzeigeobjekt, das ab 1965 zu einer der ersten Fußgängerzonen Deutschlands gestaltet wurde.
Die Silhouette der Altstadt am Flussufer ist Dresdens Aushängeschild und hat die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts als "Elbflorenz" berühmt gemacht. Mit den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs im Februar 1945 schien dieser Ruf dahin zu sein, denn viele der kunsthistorisch wertvollen Gebäude lagen in Trümmern: Der zerbombte Zwinger aus dem Barock erhielt in den 1960er-Jahren seine alte äußere Gestalt wieder. Die wiederaufgebaute Semperoper wurde 1985 eingeweiht. Das bis auf die Grundmauern zerstörte Schloss wird erst 2013 komplett saniert sein. Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Frauenkirche. Nachdem sie jahrzehntelang als Ruine das Zentrum dominierte, wurde sie mit möglichst vielen Originalsteinen von 1994 bis 2005 rekonstruiert.
Auf sein kulturhistorisch und somit touristisches Potenzial allein kann Dresden nicht bauen. Da es 1990 zur Hauptstadt des Freistaates Sachsen erklärt wurde, haben sich zahlreiche Ministerien und Behörden angesiedelt. In der Karte fallen besonders die am Nordufer der Elbe gelegenen Gebäude des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus und der Landesregierung auf. Weiter flussabwärts steht am gegenüberliegenden Ufer der Bau des Sächsischen Landtags. Direkt benachbart liegt das Kongresszentrum.
Rund um die Innenstadt befinden sich Gewerbe- und Industrieflächen. Zu den modernsten Betrieben zählt die Gläserne Manufaktur von VW im Südosten der Karte, mit der Dresden zu einem Standort der Automobilindustrie geworden ist. Ergänzt wird Dresdens Wirtschaftsstruktur durch die Hochschulen, am östlichen Rand der Karte finden sich die Hochschule für Bildende Künste und die Technische Universität.
D. Falk

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