Erde - Globalstrahlung

Erde - Energie und Klimawandel
978-3-14-100943-9 | Seite 182 | Abb. 1 | Maßstab 1 : 140000000

Überblick

Als Globalstrahlung wird die gesamte Strahlung der Sonne bezeichnet, die auf einem bestimmten horizontalen Ausschnitt der Landfläche der Erde im Laufe eines Jahres eintrifft (z. B. pro Quadratmeter). Sie umfasst sowohl die direkte Strahlung als auch die diffuse, an Teilchen in der Atmosphäre abgelenkte Strahlung.

Abnahme der Strahlungsintensität vom Äquator zu den Polen

Ein gleich starkes Strahlenbündel trifft wegen der Krümmung der Erdoberfläche und der Stellung der Erde zur Sonne jedoch nicht überall auf eine gleich große Fläche. Diese ist in Polnähe 2,5-mal größer als am Äquator (siehe die gelben Bescheinungsflächen am linken Kartenrand). Daher nimmt die Strahlungsintensität vom Äquator zu den Polen hin ab. So ergeben sich aus der Globalstrahlung die vier großen thermischen Klimazonen Kalte Zone (Polare und Subpolare Zone), Gemäßigte Zone (Mittelbreiten), Subtropische Zone und Tropische Zone (s. 174.2).

Abweichungen von der zonalen Anordnung der Globalstrahlung

Über die Erde hinweg haben die Linien gleicher Globalstrahlung und damit die thermischen Klimazonen prinzipiell eine zonale Anordnung. Nahezu idealtypisch ist dies aber nur für die Kalte Zone sowie die Gemäßigte Zone der Südhalbkugel ausgeprägt. Insbesondere über den großen Kontinenten verlaufen die Linien gleicher Globalstrahlung bzw. die thermischen Klimazonen dagegen oft nicht breitenkreisparallel. So zeigt sich zum Beispiel über Tibet ein Gebiet höchster Globalstrahlung weit nordwärts in relativ großer Entfernung vom Äquator. Im südlichen Teil Afrikas zeigen sich Gebiete sehr hoher Globalstrahlung in weit südlicherer Lage als etwa in Südamerika, über Nord- und Mittelamerika in weit nördlicherer Lage als in Europa. Ursache ist hier jeweils die Ausbildung von Hochdruckgebieten über ausgedehnten Landmassen, die sich jeweils im Sommer stark aufheizen. Wolkenarmut sorgt dort für hohe Werte der direkten Sonneneinstrahlung. Umgekehrt weisen Gebiete mit warmen, relativ feuchten Meeresströmungen eine starke Wolkenbildung auf. Dies reduziert die direkte Sonneneinstrahlung und führt zu vergleichsweise niedrigen Werten der Globalstrahlung, zum Beispiel in den küstennahen Gebieten des Nordatlantiks oder in Ostasien.

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