Überblick
Baden-Württembergs aktuelle Verwaltungsgliederung ist seit 1973 in Kraft. Danach ist Deutschlands südwestlichstes Bundesland in vier Regierungsbezirke unterteilt, in denen wiederum 35 Landkreise und neun Stadtkreise liegen. Kreisfreie Städte, wie in anderen Bundesländern üblich, gibt es nicht. Eine weitere Besonderheit sind Regionalverbände, von denen es in jedem Regierungsbezirk drei gibt, insgesamt also 12 im gesamten Bundesland. Sie dienen der Umsetzung der Regionalplanung nach dem Landesplanungsgesetz. Baden-Württemberg ist nach Nordrhein-Westfalen und Bayern mit 11,23 Mio. Menschen das drittbevölkerungsreichste und mit 35 748 km2 nach Bayern und Niedersachsen auch das drittgrößte Bundesland in Deutschland. Es entstand als einziges Bundesland 1952 durch Fusion nach Volksabstimmungen aus den seit 1945/1946 bestehenden drei Bundesländern Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern. Die Landeshauptstadt und mit 613 000 Einwohnerinnen und Einwohnern auch die größte Stadt des Bundeslandes ist das württembergische Stuttgart.
Verwaltungsgliederung
Der nordwestliche Regierungsbezirk Karlsruhe umfasst die drei Regionalverbände Rhein-Neckar-Odenwald (u. a. mit den Stadtkreisen Mannheim und Heidelberg), Mittlerer Oberrhein (u a. mit dem Stadt- und dem Landkreis Karlsruhe) sowie Nordschwarzwald (u a. mit dem Stadtkreis Pforzheim). Auf 6918 km² lebten 2023 rund 2,85 Mio. Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 411 Einw./km² entsprach.
Der nordöstliche Regierungsbezirk Stuttgart umfasst die drei Regionen Heilbronn-Franken (u. a. mit dem Stadt- und Landkreis Heilbronn), das nur aus dem Landkreis Heidenheim und dem Ostalbkreis bestehende Ostwürttemberg sowie Stuttgart (u. a. mit dem Stadtkreis Stuttgart und den Landkreisen Böblingen und Esslingen). Auf 10 557 km² lebten 2023 rund 4,17 Mio. Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 395 Einw./km² entsprach.
Der südwestliche Regierungsbezirk Freiburg umfasst die drei Regionen Hochrhein-Bodensee (u. a. mit dem Landkreis Konstanz), Schwarzwald-Baar-Heuberg (u. a. mit dem Landkreis Rottweil) sowie Südlicher Oberrhein (u. a. mit dem Stadtkreis Freiburg im Breisgau). Auf 9356 km² lebten 2023 rund 2,32 Mio. Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 248 Einw./km² entsprach.
Der südöstliche Regierungsbezirk Tübingen umfasst die drei Regionen Neckar-Alb (u. a. mit dem Landkreis Tübingen), Bodensee-Oberschwaben (u. a. mit dem Landkreis Ravensburg) sowie Donau-Iller (u. a. mit dem Stadtkreis Ulm und weiteren Teilgebieten in Bayern). Auf 8917 km² lebten 2023 rund 1,90 Mio. Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 213 Einw./km² entsprach.
Zwei dicht besiedelten Regierungsbezirken im Norden stehen also zwei dünner besiedelte im Süden gegenüber. Von den neun Stadtkreisen Baden-Württembergs liegen allein sieben im Norden, im Süden sind lediglich Freiburg im Breisgau und Ulm zu finden. Eine Besonderheit ist die Exklave Büsingen. Sie gehört zwar zum Landkreis Konstanz, liegt aber ausschließlich auf Schweizer Gebiet und ist mehr nach Schaffhausen als nach dem weiter entfernt liegenden Konstanz orientiert.
D. Falk