Meißen - Stadtentwicklung - 2018

Sachsen - Sachsen - Geschichte
978-3-14-100383-3 | Seite 27 | Abb. 5

Überblick

Meißens Wurzeln reichen über ein Jahrtausend in die Vergangenheit zurück: König Heinrich I. ließ im Jahr 929 eine Burg errichten. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich unterhalb dieser Burg ein Handelsplatz, der wegen seiner Lage zwischen Leipzig und Prag einen hervorragenden Standort hatte und stetig wuchs. Ab 1423 wurde Meißen unter Friedrich IV. zur Residenz ausgebaut und somit zum Zentrum des Kurfürstentums Sachsen. Zeugnisse dieser Epoche der Gotik sind der Dom und Schloss Albrechtsburg hoch über der Stadt.

Meißen heute

Anders als das nur wenige Kilometer flussaufwärts liegende Dresden wurde Meißen während des Zweiten Weltkriegs nur wenig zerstört. Dennoch zerfiel die Altstadt, weil während des Sozialismus andere Schwerpunkte im Städtebau gesetzt wurden als die Restaurierung historischer Gebäude. Stattdessen wurden in den vier Jahrzehnten der DDR neue Wohnungen am Rande der Stadt errichtet, denn die Bevölkerung wuchs stetig. 1950 wurde das Maximum mit fast 50 000 Einwohnern erreicht, bis zum Jahr 2000 kam es zu einer starken Abnahme auf rund 29 000 Einwohner, seitdem ist die Einwohnerzahl relativ konstant. Heute sind die Häuser rund um den Markt aus den Epochen der Gotik, der Renaissance und des Barocks im guten Zustand, zum Beispiel das 2001 restaurierte spätgotische Rathaus. Zu den bedeutendsten Kirchenbauten zählt neben dem Dom (um 1400 vollendet) die Frauenkirche aus dem Jahr 1520. Die Lage der Industrie- und Gewerbeflächen wird durch die Strecke der Bahnlinie markiert, die Fläche der nun „Staatlichen Porzellanmanufaktur“ hat deutlich zugenommen. Im Laufe der letzten Jahrhunderte ist es Meißen gelungen, immer auf dem Stand der modernen Keramikindustrie zu bleiben. Neben dem klassischen Porzellan werden hier auch Fliesen und Sanitärkeramik hergestellt. 1991 wurde ein Forschungsinstitut für Feuerfeststoffe gegründet, 2001 nahm ein Betrieb zur Herstellung von keramischen Hochleistungsstoffen (etwa für den Einsatz in der Zahntechnik) die Produktion auf. Am Rande der Altstadt hat 2012 das Einkaufszentrum „Neumarkt-Arkaden“ mit 30 Mietern eröffnet.

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