um 1870
Um 1870 war die Gegend um das spätere Bitterfeld-Wolfen noch wenig besiedelt. Die landwirtschaftliche Nutzung dominierte (71,1 % der Flächen; siehe 27.3 „Den Wandel von Räumen mit Diagrammen untersuchen“). Zudem waren große Gebiete (23,7 %) bewaldet.
Die Industriegeschichte von Bitterfeld und Wolfen reicht bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück. Die Wirtschaft der Region war bis dahin durch Bauern, Tuchmacher und Töpfer geprägt. Im Jahr 1839 begann südlich von Bitterfeld der Braunkohlentagebau, der die Wirtschaftsstruktur drastisch veränderte. Die über den Kohlefeldern lagernden Tonschichten sorgten für ein schnelles Wachstum der Steinzeugindustrie. In den 1850er-Jahren erhielt Bitterfeld Anschluss an die Eisenbahn. Dies begünstigte die Industrialisierung.