Schiffspassagen durch den Panamakanal

Panamakanal
978-3-14-100900-2 | Seite 239 | Abb. 3| Maßstab 1 : 225000000

Überblick

Der Panamakanal verbindet das Karibische Meer, ein Nebenmeer des Atlantiks, mit dem Pazifik. Dadurch verkürzt er die Schiffsrouten zwischen den beiden Weltmeeren um fast die Hälfte. Der Panamakanal nimmt damit eine wichtige Stellung im Welthandel ein.

Zeit- und Kostenersparnis

Der Panamakanal ermöglicht Schiffspassagen zum Beispiel zwischen Ostasien und der Ostküste Nordamerikas, der Westküste Südamerikas und Europa sowie der Ostküste Südamerikas und der Westküste Nordamerikas.

Die Fahrzeiten auf diesen Routen sind deutlich kürzer als bei Umrundung des Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas. So beträgt die Ersparnis zwischen Los Angeles und Europa zehn Tage, denn statt 23 000 km um das Kap Hoorn legen die Schiffe bei der Route durch den Panamakanal lediglich 13 400 km zurück. Im Vergleich zur Nordwestpassage durch das Nordpolarmeer ist die Route durch den Panamakanal zwar nur zwei Tage und 1 500 km kürzer, doch ist die wirtschaftliche Nutzung der Nordwestpassage bis heute aus klimatischen Gründen eingeschränkt (s. 252.1).

Je kürzer die Schiffspassage ist, desto geringer fallen die Transportkosten für Güter aus. Aus diesem Grund ist der Panamakanal trotz der hohen Passagegebühren eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Erde (s. 284.1). Rund sechs Prozent des weltweiten Handels fließen durch den Panamakanal. Seit der Kanalerweiterung im Jahr 2016 können auch Neopanamax-Schiffe mit bis zu 14 000 TEU und damit 96 Prozent aller derzeit existierenden Schiffe den Kanal passieren. Auch Tanker für Flüssiggas profitieren heute von der kosten- und zeitsparenden Route des Panamakanals.

Handelsrouten durch den Kanal

Nahezu die Hälfte (44,8 %) aller Schiffspassagen durch den Panamakanal entfällt auf die Verbindung zwischen der US-amerikanischen Ostküste und Asien. Mit großem Abstand folgt mit einem Anteil von 7,8 % die Route zwischen der US-Ostküste und der Westküste Südamerikas sowie zwischen Europa und der Westküste Südamerikas (5,6 %). Auf alle anderen Verbindungen zwischen der US-Ostküste, Europa und der Ostküste Südamerikas auf der Seite des Atlantiks sowie Mittelamerika, der US-Westküste, Asien und der Westküste Südamerikas auf der Pazifikseite entfällt jeweils ein Anteil von unter 5 % aller Schiffspassagen durch den Kanal. Die USA sind auch heute noch der größte Profiteur des Panamakanals. Ein Großteil der Schiffe, die den Kanal passieren, weisen Häfen in den USA als Abfahrt- oder Zielhäfen auf. Dahinter sind – mit großem Abstand – China, Japan, Südkorea und Chile die wichtigsten Nutzer.

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Diercke

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Der Panamakanal - Engpass des Welthandels
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Panamakanal - Verbindung der Weltmeere
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