Rheinland-Pfalz - Landwirtschaft und Bodenbedeckung
Überblick
Weite Teile von Rheinland-Pfalz bieten aufgrund ihres Mittelgebirgscharakters gute Bedingungen für die Viehwirtschaft, insbesondere die Rinderhaltung. Dagegen ist die ackerbauliche Nutzung in Rheinland-Pfalz auf die flachen Abschnitte zwischen den Höhenzügen der Mittelgebirge beschränkt. Im Oberrheinischen Tiefland erfolgt eine intensive Nutzung mit Sonderkulturen. Dabei nimmt der Weinbau eine überragende Stellung ein.
Ackerbau, Sonderkulturen und Forstwirtschaft
Die gesamte Landwirtschaftsfläche in Rheinland-Pfalz beträgt rund 700 000 Hektar; davon werden 57 Prozent ackerbaulich genutzt (Stand 2018). Der überwiegende Anteil der Ackerflächen (57 Prozent) dient dem Anbau von Getreide. Die mit Abstand wichtigste Getreideart ist Weizen, dahinter folgen Winterraps und Wintergerste.
Auf den guten bis sehr guten Böden in Rheinhessen, der Vorderpfalz und im Maifeld werden Weinreben sowie Sonderkulturen wie Obst, Spargel und Tabak angebaut.
Rheinland-Pfalz ist mit zwei Drittel der gesamten Rebflächen das Weinbauland Nummer 1 in Deutschland. Sechs der 13 deutschen Weinbaugebiete für Qualitäts- und Prädikatswein liegen vollständig in Rheinland-Pfalz: Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Rheinhessen und Pfalz. Die beiden größten Anbaugebiete sind zugleich die größten Deutschlands: Rheinhessen und die Pfalz. Die wichtigste Rebsorte ist Riesling; er wächst auf rund 27 Prozent der gesamten Weinanbaufläche des Landes. Insgesamt stellen die Rebflächen etwa 9 Prozent der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsfläche; der Anteil ist so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Die Bedeutung des Weinbaus für Rheinland-Pfalz zeigt sich auch an wirtschaftlichen Zahlen. Gemessen am gesamten landwirtschaftlichen Produktionswert beläuft sich der Anteil des Weinbaus auf fast 30 Prozent.
Die oberen Höhenlagen der Mittelgebirge werden überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Insgesamt sind 41 Prozent der Landesfläche bewaldet; damit stellt Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland dar (knapp vor Hessen).
Viehhaltung
Der Schwerpunkt der Viehhaltung liegt in der Rinderhaltung; von den 333 000 Rindern sind rund 108 000 Milchkühe. 34 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Rheinland-Pfalz dienen als Dauergrünland. Regionale Schwerpunkte sind die Eifel, der Westerwald sowie das Saar-Nahe-Bergland und die Vorderpfalz. Im Bundesvergleich spielen die Viehbestände jedoch nur eine untergeordnete Rolle.
Nahrungs- und Genussmittelindustrie
<p>Ein Schwerpunkt der Nahrungs- und Genussmittelindustrie liegt in der Milchverarbeitung, von der es mehrere Standorte in Rheinland-Pfalz gibt. Im Bereich der Fleischverarbeitung ist die Erzeugung von Schweinefleisch der wichtigste Produktionsbereich. Die Region Rheinhessen ist Standort einer Zuckerfabrik und der Obst- und Gemüseverarbeitung. In den Weinanbaugebieten gibt es zahlreiche Kellereien.</p>