Rheinland-Pfalz - Großlandschaften

Rheinland-Pfalz - Rheinland-Pfalz - Klima und Landwirtschaft
978-3-14-100390-1 | Seite 19 | Abb. 5| Maßstab 1 : 1800000

Überblick

<p>Das Rheinische Schiefergebirge wird durch die Flüsse Rhein, Mosel, Lahn und Sieg in zahlreiche Mittelgebirge gegliedert. Auf der rechtsrheinischen Seite folgen von Norden nach Süden: der südliche Teil des Siegerlandes, der westliche Teil des Westerwaldes mit dem Kannenbäckerland, das durch Vulkanismus entstandene Siebengebirge und südlich der Lahn der nordwestliche Taunus. Die Gebirge fallen, nur unterbrochen vom Neuwieder Becken, steil zum Rhein ab, der sich als Mittelrhein tief in das Rheinische Schiefergebirge eingeschnitten hat. Ein berühmtes Zeugnis dieser Aktivität ist der sagenumwobene Felsen Loreley bei Sankt Goarshausen (siehe auch Atlaskarte 14.1 „Mittelrheintal bei Sankt Goar und Oberwesel – Tourismus und Verkehr im UNESCO-Welterbe“). Spektakuläre Landschaften gibt es auch auf linksrheinischer Seite. In der im Süden bis zur Mosel mit ihren vielen Flussschleifen reichenden, größtenteils bewaldeten Eifel zeugen zahlreiche Vulkankegel aus Asche und Tuff, Maare und Mineralquellen von einer heftigen vulkanischen Aktivität. Lang gestreckte, dicht bewaldete Bergrücken, die sich über welligen Hochflächen erheben, kennzeichnen den zwischen Mosel und Nahe liegenden Hunsrück mit dem Idarwald und dem Soonwald. Der 816 Meter hohe Erbeskopf ist die höchste Erhebung von Rheinland-Pfalz. Mit dem Schwarzwälder Hochwald reicht der Hunsrück auch ins Saarland.</p>
<p>Das sich ebenfalls bis ins Saarland erstreckende Saar-Nahe-Bergland entstand aus einer mit Abtragungsschutt aufgefüllten und von vulkanischen Massen überzogenen Gebirgsrandsenke. Die abwechslungsreiche Berg- und Hügellandschaft wird im Süden und Westen begrenzt von Bliesgau, Saargau (links der Mosel) und Westrich. Es umfasst im Saarland den Saarkohlenwald und in Rheinland-Pfalz das Pfälzer Bergland mit dem durch vulkanische Hebung entstandenen Donnersberg. Hügelländer kennzeichnen auch Rheinhessen, das mit einem rebenbestandenen Steilabbruch zum Rheingraben abfällt.</p>
<p>Der dicht mit Mischwald bestandene Pfälzerwald mit seinen bizarren Buntsandsteinfelsen im Wasgau und im Dahner Felsenland geht jenseits der Grenze zu Frankreich im Süden in die Nordvogesen über. Der östliche Gebirgsrand, die Haardt mit ihren Weingärten, fällt steil zum Oberrheinischen Tiefland ab. Im nördlichen Teil der Vorderpfalz wird intensiver Gemüseanbau betrieben, im Süden wechseln sich Kiefern- und Auenwälder ab.</p>

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