Überblick
Die Marschlandschaften um die Kleinstadt Marne liegen im Süden der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste am Übergang zur Elbmündung. Sie untergliedern sich in die östlich gelegene alte Marsch und in die westlich daran anschließende junge Marsch. Die Grenze wird etwa durch in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bundesstraße markiert.
Die zunehmende Erschließung der Küstenlandschaft als Wirtschafts- und Siedlungsraum zwang die Menschen bereits im Mittelalter, der Gefährdung durch das Meer zu begegnen. Eine erste Maßnahme war das Aufwerfen des Bodens zu Wurten und Warften (Wohnhügeln). Im 11. Jahrhundert wurden die Dorfwurten durch einen ersten Deich miteinander verbunden, dessen Verlauf durch die heutige Bundesstraße markiert wird (Dorfnamen auf „-wurth“). Danach erfolgte die Erschließung der östlich davon gelegenen alten Marsch, jeweils in genossenschaftlicher Zusammenarbeit mehrerer Familien (Dorfnamen auf „-husen“). Im Bereich der jungen Marsch zeigen die Jahresdaten und Namen der Köge (eingedeichte, künstlich entwässerte Marschflächen) die schrittweise Ausweitung der Festlandsfläche. Bis 1608 wurde nur ein kleiner Streifen Land gewonnen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts folgten weitere große Flächen, ihre Namen spiegeln die jeweilige Landeshoheit wider. Die Köge des 20. Jahrhunderts gaben der Küste den heutigen Verlauf.