Altwarmbüchen - Fachmarktzentrum

Hannover - Stadt und Region
978-3-14-100902-6 | Seite 36 | Abb. 2| Maßstab 1 : 15000

Überblick

Das Fachmarktzentrum Altwarmbüchen erstreckt sich entlang der Bundesautobahn A2 und liegt zu einem Teil auf dem Gebiet der Stadt Hannover und zum anderen Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Isernhagen, Ortschaft Altwarmbüchen. Die Entfernung zum Stadtzentrum von Hannover beträgt zehn Kilometer.

Zur Entwicklung des Standorts

Das Fachmarktzentrum Altwarmbüchen entstand Ende der 1960er-Jahre auf der „grünen Wiese“ und hat sich kontinuierlich zu einer der größten Konzentrationen von Verbraucher- und Fachmärkten in Norddeutschland entwickelt. Um den zuerst angesiedelten Nahrungsmittel- bzw. Verbrauchermarkt gruppierten sich im Laufe der Jahre immer mehr Fachmärkte, Einzelhandelsgeschäfte sowie Gewerbe- und Industriebetriebe.
Rund 40 Jahre nach Eröffnung des ersten Lebensmittelmarkts waren die ältesten Gebäude am Eingang der Opelstraße mit ihrer 1970er-Jahre-Architektur und einem inzwischen leerstehenden Möbelhaus so in die Jahre gekommen, dass der ganze Komplex einer grundlegenden Neu- und Umgestaltung bedurfte. Die Baugenehmigung dafür wurde 2012 erteilt. Für die Umsetzung wurden Teile des alten Einkaufszentrums, das Möbelhaus, eine Tankstelle und ein Sportmarkt abgerissen. Der verbleibende Gebäudebestand wurde anschließend zu einem Baukörper mit integriertem Parkhaus und einem Erweiterungsbau in Richtung A2 umgebaut. Es folgte die Namensänderung in „A2-Center“. Zur städtebaulichen Aufwertung wurde die Fassade mit goldenen geprägten und gelochten Blechen so umgestaltet, dass sie die Vereinigung unterschiedlichster Anbieter und Dienstleistungen „unter einem Dach“ symbolisch unterstreicht. Dazu dient auch eine rund 64 Meter hohe Werbepylon. Denn beides ist auch von der A2 aus gut sichtbar. Bei seiner Wiedereröffnung 2014 bot das A2-Center Platz für 40 Geschäfte und rund 700 Arbeitsplätze.
Südöstlich des ursprünglichen Fachmarktzentrums entstand ein neues Möbelhaus mit moderner Stahlglasfassade. Zwischen dem A2-Center und dem Möbelhaus liegt ein zentraler Großparkplatz. Die 2006 realisierte Verlängerung der Stadtbahnlinie 3 bis Altwarmbüchen erschließt das Fachmarktzentrum für Kundschaft und Arbeitnehmer, etwa 20 Minuten dauert die Fahrt von Hannovers Hauptbahnhof. Der Großteil der Kindschaft erreicht das Einkaufszentrum jedoch über die Straßen. Das Einzugsgebiet umfasst vorwiegend die östlich und nördlich der City gelegenen Stadtteile Hannovers sowie das östliche und nördliche Stadtumland. Durch die direkte Anbindung an die A2 reicht es aber auch über die Grenzen der Region Hannover hinaus.

Zur Konkurrenzsituation

Dezentral gelegene Verbraucher- und Fachmärkte sowie Einkaufscenter in der Peripherie konkurrieren mit dem Einzelhandel am zentralen Standort City vor allem über den Preis, die Erreichbarkeit mit dem Auto und das Warensortiment. Die Wettbewerbsstrategie unterscheidet sich daher von derjenigen der Kernstadt:
Die Gebäude stehen auf vergleichsweise preiswerten Grundstücken. Die Personalkosten sind aufgrund des hohen Anteils von Selbstbedienungswaren niedriger als bei Einzelhandelsgeschäften in der City. Die Erreichbarkeit mit dem Pkw ist sehr gut. Es besteht ein großzügiges, über das gesamte Zentrum verteiltes Parkplatzangebot, das kurze Wege für den Transport der Waren zum Auto ermöglicht. Für Lieferverkehr und Logistik ist die Lage an einer Autobahnabfahrt von großem Vorteil.
Trotz dieser positiven Standortfaktoren müssen sich dezentral gelegene Einzelhandelsstandorte einer starken Konkurrenzsituation stellen. Der traditionelle Konkurrent, die City, hat seinerseits mit erfolgreichen Strategien auf die Konkurrenz im Umland reagiert und Kundschaft gebunden. Insbesondere bei Faktoren wie der Aufenthaltsqualität, dem Erlebnischarakter, der Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie gastronomischen und kulturellen Angeboten weist die City Standortvorteile auf. Für den Kauf von Elektronik und Haushaltsgeräten, Spielwaren, Medien, Textilien und Schuhen nutzen viele Kundinnen und Kunden heute den Onlinehandel, mit dynamisch wachsenden Umsatzanteilen und einer teilweise schon marktbeherrschenden Stellung. Dies geht ganz wesentlich zu Lasten der spezialisierten Fachmarktzentren.

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