Die Karte zeigt das Bora-Bora-Atoll im tropischen Südpazifik mit seiner zentralen, bis 727 Meter hohen Vulkaninsel, der Lagune und den umgebenden flachen Inseln und Riffen aus Korallenschutt und Sand. Das Atoll gehört zu den Gesellschaftsinseln und ist damit Teil des nicht zur Europäischen Union gehörenden Französisch-Polynesien. Es liegt in extremer Abseitslage, etwa 16 Breitengrade südlich des Äquators, 250 Kilometer nordwestlich von Tahiti, 3 200 Kilometer östlich der Fidschi-Inseln und 3 700 Kilometer nordöstlich von Neuseeland. Bora Bora ist nur 44 km² groß und hat eine Bevölkerungszahl von ca. 10 600 Menschen. Der Hauptort ist die Hafenstadt Vaitape.
Verkehrsanbindung
Von Tahiti aus verkehrt mehrmals wöchentlich eine Fähre, die ca. acht Stunden benötigt. Außerdem gibt es pro Jahr ungefähr 120 Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen. Der Flughafen von Bora-Bora auf der nördlichen Koralleninsel Motu Mute ist von der Hauptinsel nur per Linienschiff oder Hotelshuttleboot erreichbar. Er verfügt über eine Startbahn von lediglich 1 500 Metern Länge. Deshalb können ihn nur Regionalflugzeuge oder Privatjets anfliegen. Im internationalen Verkehr ist ein Umstieg auf Tahiti nötig. Die Anreise von Europa dauert mit Linienflügen mindestens 33 Stunden, bei mehrmaligem Umsteigen. Die jährliche Fluggastzahl des Flughafens liegt bei ca. 200 000.
Luxustourismus
Zwar wird auf Bora-Bora auch Landwirtschaft betrieben, doch der Tourismus ist die dominierende Branche. Das Atoll erfüllt landschaftlich alle klassischen Klischees des Südsee-Traumurlaubs. Es ist heute ein internationaler Hotspot für das Schnorcheln und Tauchen in den dort noch gut erhaltenen Korallenriffen. Darauf aufbauend wurde Bora-Bora nach und nach zur Destination des Luxustourismus, im Gegensatz zu manchen anderen Inseln der Region, wo eher kleine familiengeführte Unterkünfte vorherrschen. Zunächst entwickelte sich der Tourismus im Westen der Hauptinsel und dann ab den 1980er-Jahren in deren Süden, bevor er sich Ende der 1990er-Jahre auf die westlichen und östlichen Koralleninseln ausdehnte. Eine besondere Unterkunftsart der vielen dort liegenden multifunktionalen Luxushotelresorts (oft von internationalen Ketten) sind ca. 500 in die Lagune auf Pfählen gebaute Overwater-Bungalows. Deren Preisniveau ist überwiegend extrem hoch. Über 1 000 € pro Nacht für zwei Personen in einem Overwater-Bungalow sind ein üblicher Preis. Einfachere Unterkünfte auf der Hauptinsel kosten aber nur ein Zehntel davon. Ein typischer Anlass für einen Aufenthalt auf Bora-Bora sind Hochzeitsreisen. Die wichtigsten touristischen Quellmärkte von Französisch-Polynesien sind Nordamerika, Frankreich und Japan.
Folgen des Tourismus
Langfristig angelegte Monitoring-Forschungen haben ergeben, dass es vereinzelt Beeinträchtigungen der Meeresfauna durch den Tauchtourismus gibt, etwa durch die Entnahme von Riesenmuscheln. Es konnte aber auch festgestellt werden, dass es auf Bora-Bora offensichtlich weitgehend gelingt, die von intakten Korallenriffen abhängigen ökonomischen und sozialen Interessen zu maximieren und gleichzeitig die Naturschönheiten, die Ökosysteme und die sozial-kulturelle Balance zu erhalten. Die Eröffnung von Luxushotels auf den Koralleninseln brachte es aber mit sich, dass einige Hotels auf der Hauptinsel schließen mussten. Diese gehörten zwar auch zu internationalen Ketten und boten ein hohes touristisches Niveau an, sie hatten aber dann einen Lagenachteil und gerieten unter Druck, weil sie nicht das stark nachgefragte Luxussegment abdeckten. Die Folgen sind Leerstände von Gebäuden und deren Verfall.