Überblick
Der Panamakanal verbindet das Karibische Meer, ein Nebenmeer des Atlantiks, mit dem Pazifik. Dadurch verkürzt er die Schiffsrouten zwischen den beiden Weltmeeren um fast die Hälfte. Der Panamakanal nimmt damit eine wichtige Stellung im Welthandel ein.Zeit- und Kostenersparnis
Der Panamakanal ermöglicht Schiffspassagen zum Beispiel zwischen Ostasien und der Ostküste Nordamerikas, der Westküste Südamerikas und Europa sowie der Ostküste Südamerikas und der Westküste Nordamerikas.
Die Fahrzeiten auf diesen Routen sind deutlich kürzer als bei Umrundung des Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas. So beträgt die Ersparnis zwischen Los Angeles und Europa zehn Tage, denn statt 23 000 km um das Kap Hoorn legen die Schiffe bei der Route durch den Panamakanal lediglich 13 400 km zurück. Im Vergleich zur Nordwestpassage durch das Nordpolarmeer ist die Route durch den Panamakanal zwar nur zwei Tage und 1 500 km kürzer, doch ist die wirtschaftliche Nutzung der Nordwestpassage bis heute aus klimatischen Gründen eingeschränkt (s. 252.1).
Je kürzer die Schiffspassage ist, desto geringer fallen die Transportkosten für Güter aus. Aus diesem Grund ist der Panamakanal trotz der hohen Passagegebühren eine der meistbefahrenen Schifffahrtsrouten der Erde (s. 284.1). Rund sechs Prozent des weltweiten Handels fließen durch den Panamakanal. Seit der Kanalerweiterung im Jahr 2016 können auch Neopanamax-Schiffe mit bis zu 14 000 TEU und damit 96 Prozent aller derzeit existierenden Schiffe den Kanal passieren. Auch Tanker für Flüssiggas profitieren heute von der kosten- und zeitsparenden Route des Panamakanals.