Aufgrund des globalen Klimawandels werden sich auch die durchschnittlichen Niederschläge bis zum Ende dieses Jahrhunderts weltweit verändern. Wie bei den Temperaturen (s 264.1) werden auch hier die verschiedenen Regionen und Klimazonen unterschiedlich stark betroffen sein.
Prognoseunsicherheiten
Prognosen hinsichtlich Niederschlagsveränderungen im Zuge des Klimawandels sind allerdings mit höheren Unsicherheiten in den Klimamodellen behaftet als solche für die Temperaturen. Dies beruht vor allem darauf, dass natürlich auftretende Klimavariationen wie ENSO (El Niño-Southern Oscillation) und NAO (Nordatlantische Oszillation) in Klimamodellen noch nicht adäquat berücksichtigt werden können. Generell stellen Kenntnislücken über Veränderungen der Zirkulationsmuster in der Atmosphäre und in den Ozeanen in Zusammenhang mit steigenden Temperaturen eine große Unsicherheitsquelle in den Vorhersagen dar.
Tendenzen des globalen Klimawandels
Dennoch zeigen sich auch für die Niederschlagsveränderungen einige robuste breitenabhängige Muster, unabhängig davon, ob es sich um eine mittlere oder hohe Prognose handelt. Für weite Teile der tropisch-subtropischen Trockengebiete wird ein weiterer Niederschlagsrückgang vorhergesagt, zum Beispiel in Ostbrasilien und Mexiko. In den mittleren und polaren Regionen werden die Niederschläge hingegen voraussichtlich zunehmen, weil mit der dort verstärkten Erwärmung ein größeres Feuchtigkeits- und damit Niederschlagspotenzial der Luftmassen einhergeht. Darüber hinaus trägt ein größerer Energiegegensatz zwischen Äquator und Polargebieten in den höheren Atmosphärenschichten zu einer verstärkten Zirkulation und Bildung von dynamischen Tiefdruckgebieten bei. Mit ihnen geht auch eine Meridionalisierung der Wetterlagen (in N-S- bzw. S-N-Richtung verlaufende Strömungsmuster) einher, durch die gerade in den mittleren Breiten extreme Witterungserscheinungen wie Dürre- und Hitzeperioden ebenso vermehrt auftreten werden wie Hochwasser und Stürme.
