Überblick
Das Dorf Lusako liegt inmitten tropischen Regenwaldes im Kongobecken. Der nächste grössere Ort ist Boende (s. Karte 134.1). Lusako gehört zur Provinz Équateur (2,5-mal so gross wie die Schweiz), die Provinzhauptstadt Mbandaka ist Luftlinie rund 200 Kilometer von Lusako entfernt. Der Luilaka (Momboyo) ist ein Nebenfluss des Busira, der wiederum bei Mbandaka in den Kongo fliesst.
Klimatisch bestimmen ein Tageszeitenklima mit ganzjährig hohen Temperaturen (s. Karte 124.1 und 124.2) und die Lage im Bereich der Innertropischen Konvergenzzone mit ganzjährig hohen Niederschlägen die Situation (s. Karte 124.3 und 124.4). Die Region ist Teil der immerfeuchten Tropen (s. Seite 244.1).
Landwechselwirtschaft
Die Lebensgrundlage der Bevölkerung bilden der Fischfang und vor allem die Landwirtschaft. Die Landnutzung in der Umgebung Lusakos zeigt typische Merkmale der Landwechselwirtschaft.
Aufgrund der besonderen Bodenverhältnisse, die typisch für die feuchten Tropen sind, werden die Ackerflächen, auf denen Maniok, Yams und Blattgemüse angebaut werden, bei nachlassender Bodenfruchtbarkeit schon nach wenigen Anbauzyklen aufgegeben. Sie fallen brach, beginnen nach zwei Jahren zu verbuschen und entwickeln sich dann nach und nach zu tropischem Sekundärwald. Zur Gewinnung neuen Landes, wird der Sekundär- oder Primärwald gerodet und abgebrannt. Die Ruhezeit zwischen zwei Anbauzyklen beträgt bis zu 20 Jahre. Da die Grösse der Äcker gering ist und die Region nur dünn besiedelt ist, ergeben sich aus dieser Form der Landbewirtschaftung keine gravierenden ökologischen Konsequenzen. Der Anbau der Nutzpflanzen erfolgt in Mischkultur.
Über längere Zeiträume hin genutzte Bäume und Stauden (Ölpalme, Banane) sind vor allem in der unmittelbaren Umgebung der Siedlungen zu finden.
Erreichbarkeit und Austauschbeziehungen
Lusako liegt peripher in Bezug auf die Hauptsiedlungsräume der D. R. Kongo. Dennoch zeigt die Karte keinesfalls den Lebensraum eines „Naturvolks“, das in Subsistenzwirtschaft und weitgehend ohne sozioökonomische Beziehungen zum regionalen Umfeld lebt. Darauf lassen im Kartenbild zum Beispiel die Erreichbarkeit benachbarter Orte über den Fluss Luilaka, der Fussweg nach Bensenge und die Hubschrauber-Landemöglichkeit schliessen.
Dennoch ist die Verkehrsanbindung Lusakos schlecht (Einschränkungen der Befahrbarkeit des Luilaka bei Hochwasser; Fehlen befahrbarer Strassen). Handelsbeziehungen zeigt die Karte nur für den Austausch mit Pygmäen aus der Umgebung.