Metropolregion München - Wirtschaft und Naherholung

München und Alpenvorland
978-3-14-100900-2 | Seite 50 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Aufgrund seines hohen wirtschaftlichen Potenzials und einer enormen Wettbewerbsfähigkeit zählt der Raum München – Augsburg – Ingolstadt zu den leistungsfähigsten Regionen Europas.

Der Wirtschaftsstandort München

Das Umland von München wird durch ausgedehnte Wald-, Dauergrünland- und Ackerlandflächen geprägt (Abfolge in der Karte von Süden nach Norden). Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das einst primär durch Agrar-, Tourismus- und Naherholungsfunktionen geprägte Alpenvorland zu einer multifunktionalen Raumeinheit. Neben Einrichtungen mit Versorgungsfunktionen – etwa zur Energiegewinnung – schoben sich im Laufe der Zeit auch die Industrieansiedlungen immer weiter nach Süden in Richtung Alpen vor. Dies galt in den letzten Jahrzehnten vor allem auch für Unternehmen aus innovativen Hightechbranchen wie der Luft-, Raumfahrt- und Elektronikindustrie und aus dem Informations- und Kommunikationssektor, die sich in großer Zahl in Südbayern angesiedelt haben. Die Region München ist zudem bedeutendes Zentrum des Fahrzeug- und Luftfahrzeugbaus sowie der Rüstungsindustrie.

München ist mit derzeit fast 1,5 Mio. Menschen die drittgrößte Stadt in Deutschland nach Berlin und Hamburg. Die Wirtschaft in der Metropolregion München zeichnet sich durch eine große Branchenvielfalt aus. Innerhalb der Stadtgrenzen der bayerischen Landeshauptstadt haben sich zahlreiche nationale und internationale Konzerne angesiedelt. Durch Unternehmen wie Siemens, BMW und Airbus Group und eine Vielzahl von Versicherungsgesellschaften und Banken ist in München eine bedeutende Wirtschaftskraft konzentriert. Neben einigen Großunternehmen gibt es auch viele kleinere und mittlere Unternehmen.

Im Jahr 2021 waren mit 908 500 sozialversicherungspflichtigt Beschäftigten so viele Menschen wie nie zuvor in der bayerischen Landeshauptstadt tätig. Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote in München relativ niedrig. Die Stadt zählt zu den wichtigsten Beschäftigungsstandorten Deutschlands.

Forschung und Verkehr

Der Wirtschaftsraum Südbayern weist eine ungewöhnlich hohe Dichte und ein breites Spektrum an Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen auf. Neben fünf Universitäten gibt es in der Region eine ganze Reihe weiterer Hochschulen und Akademien, die Hauptsitze und mehrere Institute der Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft sowie zahlreiche technologie- und wissensorientierte Unternehmen. Die Forschungs- und Innovationsstandorte sind in der Metropolregion weitflächig gestreut, der räumliche Schwerpunkt ist aber München.

Durch Autobahnen, Bundesstraßen, ICE-Verbindungen, einen modernen Rangier- und Umschlagbahnhof und die moderne Messe auf dem alten Flughafenareal in Riem ist München zu einer wichtigen Drehscheibe für die wachsenden Märkte im Osten und Südosten Europas geworden. Zahlreiche Bahnlinien verknüpfen die Orte und Städte in der Metropolregion und sorgen so für schnelle Anbindungen an das europäische Schienennetz. Der Münchner Flughafen im Nordosten der Stadt ist nach Fluggastzahlen der zweitgrößte Deutschlands und zugleich einer der größten in Europa. Er hat er eine enorme Bedeutung für die bayerische Wirtschaft.

Dienstleistungssektor

Im sehr dynamischen tertiären Sektor behauptet München unter den deutschen Großstädten nach wie vor einen Spitzenplatz. Das Wachstum bei den Beschäftigtenzahlen in den letzten Jahren ist fast ausschließlich auf diesen Bereich zurückzuführen. Über 80 Prozent der Beschäftigten sind in diesem Sektor tätig. Der Dienstleistungssektor ist besonders heterogen, weil er sich aus so unterschiedlichen Bereichen wie Handel und Verkehr, Information und Kommunikation, Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, Gastgewerbe, unternehmensnahen Dienstleistungen, Grundstücks- und Wohnungswesen, Erziehung und Unterricht sowie Gesundheit und Soziales zusammensetzt. Zu den bedeutenden Zweigen im Großraum München zählen die Immobilienwirtschaft, die Beratungsbranche sowie die Finanzwirtschaft. Als Standort hochrangiger unternehmens- und produktionsbezogener Dienstleistungen ist die Landeshauptstadt besonders stark mit der Industrie der Region verflochten.

Ergänzt wird die Spitzenstellung Münchens noch durch einen bedeutenden Messestandort sowie durch die Ansiedlung internationaler Behörden. Aufgrund der Funktion als Oberzentrum bzw. Landeshauptstadt besitzt München zahlreiche bayerische Verwaltungseinrichtungen, die sowohl größter Arbeitgeber als auch wichtiger Auftraggeber für Unternehmen sind.

Naherholungsraum

Der Naherholungsverkehr erreicht sein größtes Volumen zwischen den großstädtischen Verdichtungsräumen und den nahe gelegenen Erholungsgebieten (für München das Seengebiet um Starnberger See, Ammersee, Wörthsee und Pilsensee). Aufgrund der guten Erreichbarkeit und der Attraktivität der Alpen bzw. des Alpenvorlands liegt der Schwerpunkt bei den Nahverkehrszielen im südlichen Umland der Stadt.

Fast die gesamte oberbayerische Bevölkerung beteiligt sich am Ausflugsverkehr, der im Alpenvorland stärker ausgeprägt ist als in den meisten anderen Regionen in Deutschland. Im Winter spielen hierbei Skigebiete in den Alpen eine große Rolle.

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Diercke

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