Überblick
Die San Francisco Bay Area, kurz Bay Area, zählt zu den größten Metropolregionen der USA. Sie umfasst die Städte San Francisco, San Jose (Bevölkerungszahl: 983 000 Menschen, die bevölkerungsreichste unter den Städten) und Oakland. Die Karte zeigt dabei den südlichen Ausschnitt der San Francisco Bay Area, wo sich das Silicon Valley in den vergangenen Jahrzehnten als Musterbeispiel eines IT-Clusters entwickelt hat.Geographische Lage und Bevölkerung
Das Silicon Valley, dessen Name auf das bei der Halbleiterproduktion benötigte Silicium zurückgeht, liegt südöstlich von San Francisco in Fortsetzung der San Francisco Bay durch das breite Santa Clara Valley zwischen zwei Gebirgszügen der kalifornischen Küstenketten. Auf die hohe Erdbebengefährdung weist die unmittelbar westlich verlaufende San-Andreas-Verwerfung hin.
Das Zentrum des Silicon Valley, das weitgehend mit dem Santa Clara County identisch ist, aber auch Teile der benachbarten Alameda und San Mateo Counties umfasst, bildet San Jose, die drittgrößte Stadt Kaliforniens. Unter dem Einfluss des wirtschaftlichen Booms der vergangenen Jahrzehnte stieg die Bevölkerungszahl des Santa Clara County zwischen 1950 und 2021 von 290 000 auf 1,88 Mio. Hinsichtlich der durchschnittlichen Jahreseinkommen belegt das Santa Clara County einen Spitzenplatz in Kalifornien bzw. den USA. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten in der Region extrem hoch.
Merkmale
Das Silicon Valley ist gekennzeichnet durch eine einzigartige Standortkonzentration der Informationstechnologie (Entwicklung von Hardware, Software, Internet- und Datendienstleistungen). Hinzu kommen Unternehmen der Bio- und Umwelttechnologie, der Rüstungs-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie des Fahrzeugbaus (Elektromobilität). Prägend sind Global Player der Informationstechnologie wie Apple, Oracle, Intel, AMD, Google, Meta, Ebay oder Yahoo, um die sich mehrere tausend weitere Firmen unterschiedlichster Größen gruppieren. Ähnliche Clusterstrukturen wie das Silicon Valley weisen zum Beispiel der Großraum Boston oder das „Research Triangle“ in North Carolina auf, teils aber mit anderen Branchenschwerpunkten.Zum Forschungsumfeld
Die Mehrzahl der großen Firmen konzentriert sich mit ihren Zentralen auf den Industriegürtel von San Jose über Sunnyvale bis nach Palo Alto, dem Standort der Stanford University. Ausschlaggebend für die Entwicklung des Silicon Valley zu einem Informationstechnologie-Cluster war das Zusammentreffen verschiedener Faktoren. Eine zentrale Rolle spielten bereits ab den 1930er-Jahren die Stanford University und ihr damaliger Vizepräsident Frederick Terman, der seine Studierenden zum Unternehmertum animierte und nebst Flächen auch Kapital zur Ansiedlung der Betriebe bereitstellte. Exemplarisch dafür ist die Gründung der Firma Hewlett-Packard durch die gleichnamigen Studenten in einer Garage in Palo Alto 1939. Auch die Anlage des Stanford Research Park als Schnittstelle zwischen Forschung und Produktion im Jahre 1951 geht auf die Initiative von Frederick Terman zurück. Daraus ergaben sich wichtige Impulse für die Entwicklung der Elektronikindustrie im Silicon Valley. Typisch waren und sind bis heute ständige Neu- und Ausgründungen aus der Universität und bereits existierenden Unternehmen, sogenannte Spin-offs (zum Beispiel die Entwicklung der Halbleitertechnologie durch den Nobelpreisträger W. B. Shockley und die Gründung der Firma Fairchild Semiconductor im Jahre 1957).
Eine wichtige Rolle spielen bis heute staatliche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Der Aufstieg des Silicon Valley wurde seitens der US-Regierung entscheidend begünstigt durch die Vergabe lukrativer Aufträge an die Rüstungs- und Raumfahrtindustrie, die einen Standortschwerpunkt in Kalifornien hat. Davon geht eine starke Nachfrage nach spezialisierten und innovativen Elektronik- und Softwareprodukten aus, die von den ständig neu entstehenden und höchst flexiblen Kleinbetrieben in idealer Weise bedient werden kann.