Frankfurt am Main - Dienstleistungsmetropole

Rhein-Main - Dienstleistungsregion
978-3-14-100900-2 | Seite 44 | Abb. 2| Maßstab 1 : 17500

Überblick

Frankfurt gilt als internationale Dienstleistungsmetropole und weltweit bedeutendes Finanzzentrum. Die Stadt ist das Zentrum der Metropole Frankfurt/Rhein-Main und einer der dynamischsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands.

Historische Entwicklung

Obwohl Frankfurt/Main nie Hauptstadt oder Regierungssitz war, besaß die Stadt schon im Mittelalter weitreichende zentrale Funktionen von europäischem Rang, v. a. in den Bereichen Handel und Finanzen. Die Lage am Kreuzungspunkt wichtiger Handelswege, das Recht auf eigene Münzprägung, das 1240 verliehene Messeprivileg, die Entwicklung von Frühformen einer Bank ab 1402 und die Gründung der Börse 1585 waren die Grundlagen der Entwicklung Frankfurts zum führenden deutschen Börsen- und Finanzplatz.

Finanz- und Dienstleistungszentrum mit Weltrang

Im Frankfurter Bankenviertel hat heute eine Vielzahl an Banken und Finanzinstitutionen ihren Sitz wie z. B. die Deutsche Bank und die Commerzbank. Auch die Europäische Zentralbank (EZB), die für die Gewährleistung der Preisstabilität in jenen Staaten der EU Verantwortung trägt, die den Euro verwenden, hat ihren Sitz in Frankfurt. Eng mit den Banken verflochten sind hochspezialisierte Unternehmen des Dienstleistungssektors wie Versicherungen, die Börse, Immobilienentwicklungsgesellschaften, Finanzdienstleistungen, Werbeagenturen und Consultingfirmen. Wirtschaftlich bedeutend sind in Frankfurt aber auch die Kreativwirtschaft, die IT-und Telekommunikationsbranche, Biotechnologie und Life Sciences, Logistik und Industrie. 44 000 Unternehmen sind in Frankfurt ansässig, 560 000 Beschäftigte sind hier tätig. Mehr als die Hälfte der Menschen pendelt täglich zur Arbeit in die Stadt.

Die überwiegend starke Nachfrage nach hochwertigen Büroräumen hat zur Expansion der City über den ehemaligen Altstadtbereich und den Ring ehemaliger Wallanlagen (heute Grünfläche) hinaus geführt. Dabei wurden zum einen Entlastungsstandorte (Bürostadt Niederrad) gebaut, angrenzende Wohnviertel teilweise umgenutzt (Westend) oder ehemalige Industriegebiete in der Nähe des Bahnhofs erschlossen und neu bebaut (City West).

Die Frankfurter City ist ein zentrales Einkaufszentrum. Ausgedehnte Fußgängerzonen rund um die Zeil, die wichtigste Einkaufsstraße der Stadt, wurden Ende der 1980er-Jahre eingerichtet. Der Konkurrenzdruck zwingt den Einzelhandel auch hier zu einer fortwährenden Modernisierung. Ältere, uniform wirkende Kaufhäuser wurden teilweise abgerissen und durch moderne Gebäudekomplexe wie das Palais Quartier ersetzt.

Verkehrsknoten Frankfurt

Nur indirekt aus dem Kartenbild erschließbar ist die Bedeutung Frankfurts als Verkehrsknoten. Der Hauptbahnhof und der Flughafenbahnhof liegen zentral im deutschen und im europäischen Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn. Gemeinsam mit dem Flughafen Frankfurt, einem der größten Flughäfen Europas (s. 45.3), machen sie Frankfurt zu einem der wichtigsten Umsteigeorte in Deutschland. Der Hauptbahnhof ist zudem auch Zentrum im Regionalverkehr.

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Diercke

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