Region Stuttgart - Wohnen und Beschäftigung

Stuttgart - Stadt und Umland
978-3-14-100900-2 | Seite 49 | Abb. 5| Maßstab 1 : 750000

Überblick

In der Karte werden anhand der beiden Faktoren Wohnen und Beschäftigung exemplarisch die Beziehungen zwischen der baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart und ihrem Umland dargestellt.

Beschäftigung

Die Region Stuttgart (3 654 km²) umfasst den Stadtkreis Stuttgart und die umliegenden Landkreise Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg sowie den Rems-Murr-Kreis. Sie ist der stärkste Wirtschaftsstandort Baden-Württembergs – auf 10 Prozent der Landesfläche werden rund 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts durch 26 Prozent der Erwerbstätigen im Land erwirtschaftet. Der Arbeitsmarkt war in den vergangenen Jahren durch eine starke Zunahme der Beschäftigtenzahl bei insgesamt sehr niedrigen Arbeitslosenquoten geprägt. Während in der Region die Zahl der Beschäftigten im sekundären Sektor (produzierendes Gewerbe) stetig zurückging (knapp 33 Prozent), wuchs ihr Anteil im Dienstleistungssektor in den letzten 20 Jahren auf rund 66 Prozent (2020). Bedeutende Bereiche im sekundären Sektor sind der Fahrzeugbau sowie der Maschinenbau, mit Schwerpunkten u. a. in den Landkreisen Böblingen und Esslingen. Die höchsten Beschäftigtendichten weisen – neben der Landeshauptstadt Stuttgart – die Mittelzentren der Region auf. Dies führt zu hohen Pendelströmen in und aus diesen Städten, die wie im Fall Stuttgarts (s. 49.4) erhebliche Belastungen verursachen. Von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohn- oder Arbeitsort in der Region Stuttgart waren rund 16 Prozent Aus- und ca. 10 Prozent Einpendelnde. 25 Prozent pendelten innerhalb der Region in einen anderen Landkreis, vor allem aus Ludwigsburg und Esslingen in die Landeshauptstadt.

Wohnen

Die Einwohnerzahl in der Region ist zwischen 1980 und 2020 von 2,4 auf 2,8 Millionen gestiegen (Bevölkerungsdichte: 763 Einw./km²). Daran hatten insbesondere die Wanderungsbewegungen ihren Anteil. Der Bevölkerungszuwachs wirkte sich vor allem im Umland aus, während die Bevölkerungszahl der Stadt Stuttgart (2020: 630 000) in diesem Zeitraum nahezu konstant geblieben ist. Hauptursache dafür ist der Mangel an Bauland in Stuttgart und die daraus resultierenden hohen Baulandpreise. Die Folge ist eine anhaltende Suburbanisierung. Entsprechend zeigt sich sowohl bei den Kaufpreisen für Einfamilienhäuser und besonders bei den Mietpreisen für Wohnungen ein praktisch modellhaftes Stadt-Umland-Gefälle mit ringartigen Strukturen um Stuttgart. Eine räumliche Ausdifferenzierung erfährt dieses Muster nur durch die Universitätsstadt Tübingen und durch die Lage von Räumen zu den Hauptverkehrswegen. So wirken z. B. die S-Bahnlinien wie Leitlinien der Suburbanisierung. Die Achsenzwischenräume heben sich durch geringere Preise und Beschäftigtendichten ab. Insgesamt ist nach einer bundesweit vergleichbaren Klasseneinteilung die Bebauungsdichte in der Stadt Stuttgart sehr hoch, in Böblingen Esslingen und Ludwigsburg hoch. Der Landkreis Göppingen und der Rems-Murr-Kreis weisen lediglich eine mittlere Bevölkerungsdichte auf.

Schlagworte



Diercke

Link
"Dicke Luft" in Stuttgart
Zur editierbaren Klausur ""Dicke Luft" in Stuttgart"
PDF-Datei
Region Stuttgart - Wohnen und Beschäftigung
Den didaktischen Kommentar zur Karte "Region Stuttgart - Wohnen und Beschäftigung" herunterladen.